Kramp-Karrenbauer: Weitere Evakuierungen nach Anschlag nicht möglich

Kramp-Karrenbauer: Weitere Evakuierungen nach Anschlag nicht möglich

Berlin (epd). Die Bundeswehr hat ihre Evakuierungsoperation in Afghanistan beendet. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) teilte am Donnerstagabend mit, dass inzwischen alle deutschen Soldatinnen und Soldaten, die verbliebenen Mitarbeiter des Auswärtigen Amts und Bundespolizisten von Kabul nach Taschkent ausgeflogen worden sind. Die Anschläge am Flughafen Kabul, bei denen es am Donnerstag Tote gegeben hatte, hätten deutlich gemacht, „dass eine Verlängerung der Operation in Kabul nicht möglich war“, sagte Kramp-Karrenbauer. Die Sicherheitslage und die Entscheidung der Taliban, die militärischen Evakuierungen nach dem 31. August nicht mehr zu dulden, würden das nicht ermöglichen.

Seit Montag vergangener Woche hatten die westlichen Nationen, darunter Deutschland, eigene Staatsbürger, Ortskräfte und andere von den Taliban bedrohte Menschen mit Militärflügen aus dem Land gebracht. Kramp-Karrenbauer zufolge hat die Bundeswehr insgesamt 5.347 Menschen, darunter mehr als 4.000 Afghanen und rund 500 Deutsche, über die Luftbrücke zunächst nach Taschkent und teilweise bereits weiter nach Deutschland ausgeflogen.

Kramp-Karrenbauer sagte, auch nach dem Ende der Evakuierungsoperation bleibe Deutschland in der Verantwortung für die Menschen, die nicht mehr ausgeflogen werden konnten. „Für sie ist das Ende dieser Luftbrücke der Moment größter Sorge“, sagte sie. Die Ministerin sagte, ihre Aufnahmezusagen blieben gültig. Die Bundeswehr werde ihr Callcenter für Ortskräfte und weitere Betroffene verstärken, um den Kontakt zu halten. Deutschland bemüht sich derzeit in Gesprächen mit den Taliban um eine Möglichkeit der Ausreise für diese Menschen nach dem endgültigen Abzug der internationalen Streitkräfte.