Menschenrechtler fordern Evakuierung von LSBTI aus Afghanistan

Menschenrechtler fordern Evakuierung von LSBTI aus Afghanistan

Berlin (epd). Menschenrechtler haben an die Bundesregierung appelliert, sexuelle Minderheiten bei den Evakuierungsflügen aus Afghanistan zu berücksichtigen. LSBTI seien seit der Machtübernahme der Taliban in Lebensgefahr, erklärten der Lesben- und Schwulenverband (LSVD), die Schwulenberatung Berlin und der Verein Rosa Strippe am Mittwoch in Berlin. Ihnen drohten Verfolgung, Folter und Mord.

Seit der Machtübernahme der Taliban vor gut einer Woche bringen westliche Länder ihre Staatsangehörigen und weitere schutzbedürftige Menschen über den Flughafen Kabul außer Landes. Die USA wollen ihren Einsatz am 31. August beenden. Das bedeutet aller Voraussicht nach auch ein Ende des Bundeswehreinsatzes wahrscheinlich schon früher.

Außenminister Heiko Maas (SPD) habe angekündigt, so viele schutzbedürftige Menschen wie möglich aus Afghanistan zu evakuieren, hieß es in der Mitteilung der drei Organisationen. Zu dieser Gruppe müssten Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen gehören. Weil viele LSBTI in Afghanistan ihre Sexualität in der Öffentlichkeit nicht offen auslebten und oft nicht zu den Ortskräften gehörten, sei es schwer sie zu identifizieren. Allerdings lägen der Bundesregierung Namen vor: „Es muss alles dafür getan werden, ihre Leben zu retten.“

Die Buchstabenkombination LSBTI steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und Intersexuelle.