Medica Mondiale fordert Evakuierung von Frauenrechtlerinnen

Medica Mondiale fordert Evakuierung von Frauenrechtlerinnen

Köln (epd). Die Hilfsorganisation Medica Mondiale fordert von der Bundesregierung, sich für die sichere Evakuierung von Frauenrechtsaktivistinnen und ihren Familien aus Afghanistan einzusetzen. Bislang verlaufe die Evakuierung chaotisch und komme viel zu langsam voran, erklärte die Gründerin und Vorstandsvorsitzende der Organisation, Monika Hauser, am Mittwoch in Köln. „Wir sind entsetzt und fassungslos.“ Bis zum Abzug der verbliebenen Truppen bleibe nur noch sehr wenig Zeit.

Die afghanischen Kolleginnen und ihre Familien säßen immer noch in Kabul fest und fürchteten um ihr Leben, mahnte Hauser. „Unsere Partnerinnen haben sich in den vergangenen 20 Jahren für Demokratie und eine freie Gesellschaft eingesetzt.“ Mit der Unterstützung dieser mutigen Arbeit habe sich auch die Bundesregierung in den vergangenen Jahren geschmückt. Sie müsse daher endlich ihrer politischen Verantwortung gerecht werden und jetzt alles tun, um gefährdete Menschen auszufliegen. Inzwischen zähle jede Minute.

Die Bundesregierung müsse auch im Rahmen der laufenden Verhandlungen mit den Taliban alles in ihrer Macht stehende tun, um einen sicheren Korridor zum Flughafen in Kabul zu ermöglichen, forderte die Gynäkologin. Hauser wurde mit zahlreichen Preisen für ihr Engagement für Frauen in Krisengebieten ausgezeichnet.