Städtetag fordert konkrete Angaben zu afghanischen Flüchtlingen

Städtetag fordert konkrete Angaben zu afghanischen Flüchtlingen

Düsseldorf (epd). Die Städte haben Bund und Länder aufgefordert, ihnen sehr rasch konkrete und verlässliche Angaben über die Zahl der zu erwartenden Flüchtlinge aus Afghanistan zu machen. „Ja, wir wollen helfen, das ist unsere Verpflichtung“, sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung (SPD) der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). Nötig sei „eine konkrete verlässliche Aussage von Bund und Ländern zu den mit ziemlicher Sicherheit kommenden Flüchtlingen aus Afghanistan“, mahnte der Leipziger Oberbürgermeister. „Und das muss schnell gehen.“

Die Städte benötigten Angaben sowohl über die Aufnahme der Menschen, die jetzt über die Luftbrücke kommen, als auch die zukünftige Aufnahme von weiteren Menschen in Not, erklärte Jung. „Wir sollten uns vorbereiten, dass es viele werden könnten“, sagte er. Dafür müssten die Länder ausreichend Reservekapazitäten in ihren Erstaufnahmeeinrichtungen reaktivieren oder zusätzliche neu schaffen.

Integration geschehe vor Ort, erklärte Jung. Die Städte seien es, die am Ende Quartiere bereitstellten, Sprach- und Integrationskurse organisierten und die Menschen unterstützen, sagte der Leipziger Oberbürgermeister. „Nur so wird auch die Akzeptanz in weiten Teilen der Bevölkerung gelingen“, erklärte Jung. Das alles müsse dann auch auf der langen Strecke im wesentlichen durch Bund und Länder finanziert werden.

Die Hilfsbereitschaft vor Ort sei groß, erklärte Jung weiter. Die Städte seien bereit, „die Geflüchteten aus Afghanistan aufzunehmen und ihnen ein gutes Ankommen zu ermöglichen“, sagte er. Viele Städte hielten bereits jetzt freie Kapazitäten vor oder bereiteten diese vor. Auch die lokalen Bündnisse seien aktiv und würden Unterstützung für die Integration anbieten.