EU-Kommissarin: Auf Fluchtbewegungen aus Afghanistan vorbereiten

EU-Kommissarin: Auf Fluchtbewegungen aus Afghanistan vorbereiten

Berlin (epd). Die Europäische Kommission ruft nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban die EU-Länder auf, sich auf mögliche Fluchtbewegungen aus Afghanistan vorzubereiten. „Bisher bewegen sich nicht so viele Menschen nach Europa, aber die Situation ändert sich jetzt schnell und wir müssen auf verschiedene Szenarien vorbereitet sein“, sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson der „Welt am Sonntag“. Die Situation im Land sei instabil, und die Dinge änderten sich schnell.

„Wir sollten nicht die gleichen Fehler wie 2015 machen“, fügte die Politikerin aus Schweden hinzu. „Wir sollten nicht warten, bis die Menschen an den EU-Außengrenzen stehen.“ Dies bedeute, dass man die Afghanen innerhalb des Landes und in den Nachbarländern der Region unterstützen müsse. Dazu gehöre auch die Türkei.

Zugleich forderte Johansson die EU-Staaten auf, mehr Flüchtlinge aus Afghanistan auf legalem und sicherem Weg einreisen zu lassen. Brüssel sei bereit, die Umsiedlungsprogramme („Resettlement“) des UNHCR zu koordinieren und stärker zu unterstützen. „Wir möchten nicht, dass sich Menschen aufmachen zu gefährlichen Reisen, bei denen Menschenschmuggler die Not der Menschen ausnutzen“, erklärte die Kommissarin. „Darum rufe ich alle EU-Länder auf, ihre Quoten für Umsiedlungen von Flüchtlingen innerhalb des UNHCR-Programms zu erhöhen.“