Deutschland setzt Entwicklungshilfe für Afghanistan aus

Deutschland setzt Entwicklungshilfe für Afghanistan aus

Berlin (epd). Angesichts der Machtübernahme der Taliban beendet Deutschland die staatliche Entwicklungszusammenarbeit mit Afghanistan. Die Entwicklungszusammenarbeit sei zunächst ausgesetzt, sagte ein Sprecher des Entwicklungsministeriums am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zuerst hatte die „Rheinische Post“ (Dienstag) darüber berichtet.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sagte der Zeitung, die deutschen und internationalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hätten Afghanistan verlassen. Nun würde mit Hochdruck daran gearbeitet, Ortskräfte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und kooperierender Hilfsorganisationen sicher aus dem Land zu bringen. „Sie haben denselben Anspruch wie Ortskräfte der Bundeswehr“, betonte Müller.

In Afghanistan sind seit Sonntag die radikalislamischen Taliban wieder an der Macht, nachdem sie die Hauptstadt Kabul eingenommen hatten. Derzeit versuchen westliche Truppen, eigene Staatsangehörige und Ortskräfte mit Militärmaschinen vom Flughafen Kabul auszufliegen. Die GIZ hat nach eigenen Angaben seit 2002 verschiedene Projekte im Auftrag des Entwicklungsministeriums und des Auswärtigen Amts am Hindukusch umgesetzt.