Weniger islamfeindliche Straftaten

Weniger islamfeindliche Straftaten

Osnabrück (epd). Die Zahl der Angriffe auf Muslime und Moscheen in Deutschland ist deutlich gesunken. Von April bis Juni seien insgesamt 99 islamfeindliche Straftaten verzeichnet worden, berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Freitag) unter Berufung auf eine Anfrage aus der Linksfraktion. Damit habe sich der rückläufige Trend aus dem ersten Quartal fortgesetzt, in dem die Behörden 113 Übergriffe verzeichnet hätten. Im letzten Quartal 2020 seien es laut Bundesministerium noch 225 islamfeindliche Delikte gewesen.

Dem Bericht zufolge richteten sich von April bis Juni sechs Taten gegen Moscheen oder andere Religionsstätten. Bei den Attacken seien drei Menschen verletzt worden.

Die Innenexpertin der Linksfraktion, Ulla Jelpke, nannte den Rückgang „eine erfreuliche Entwicklung, wobei noch völlig offen ist, wie es zu dieser plötzlichen Kehrtwende seit Anfang des Jahres gekommen ist“. „Es erscheint mir verfrüht, hier von einem verfestigten Trend auszugehen oder gar Entwarnung zu geben“, sagte sie der Zeitung. Nur die gemeldeten Straftaten seien in der Statistik enthalten, während die Dunkelziffer erfahrungsgemäß hoch sei. So würden Straftaten von der Polizei teils nicht als islamfeindlich erkannt, oder die Betroffenen würden sich aus Scheu oder Misstrauen gegenüber den Behörden gar nicht erst an die Polizei wenden.