Präsident lässt vor Wahlen in Sambia Militär ausrücken

Präsident lässt vor Wahlen in Sambia Militär ausrücken

Frankfurt a.M., Lusaka (epd). In Sambia setzt die Regierung das Militär ein, um Unruhen vor den Wahlen zu verhindern. Präsident Edgar Lungu habe die Entsendung von Soldaten in der Hauptstadt Lusaka und anderen Teilen des Landes angeordnet, wo es zu Unregelmäßigkeiten komme, berichtete der staatliche Rundfunk ZBC am Sonntagabend. Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen sind für den 12. August geplant. Lungu wird vorgeworfen, das südostafrikanische Land zunehmend autokratisch zu regieren.

Präsident Lungu erklärte dem Bericht zufolge, jeder, der auf Streit aus sei, würde festgenommen - auch Präsidentschaftskandidaten. Er rechtfertigte die Maßnahme mit der angeblichen Gefahr von Gewalt. Medienberichten zufolge waren in den vergangenen Tagen zwei Mitglieder von Lungus Partei bei Gewaltausbrüchen getötet worden.

Menschenrechtler werfen Lungu, der bei den Wahlen erneut antreten will, einen zunehmend autoritären Kurs vor. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2016 seien mehrere Oppositionelle sowie Aktivistinnen und Aktivisten inhaftiert und unabhängige Medienhäuser geschlossen worden, kritisierte Amntesty International Ende Juni. Die Repression der vergangenen Jahre habe Sambia an den Rand einer Menschenrechtskrise gedrängt.