Hunderte Würzburger gedenken Opfer der Messerattacke

Hunderte Würzburger gedenken Opfer der Messerattacke

Würzburg (epd). Eine Woche nach der tödlichen Messerattacke von Würzburg haben sich am Freitag Hunderte Menschen in der Innenstadt an einer Menschenkette beteiligt. Die Polizei sprach am Freitag von etwa 600 Personen, die eine Kette vom Barbarossaplatz - dem Tatort der Messerattacke - bis zum Rathaus bildeten. Zu dem Gedenken für die drei Todesopfer sowie die Verletzten hatte das Würzburger Bündnis für Demokratie und Zivilcourage aufgerufen.

Die Menschenkette solle nach der offiziellen Gedenkfeier im Dom am vergangenen Sonntag „eine andere Form der Trauer und des Zusammenhalts“ sein, hatten die Veranstalter vorab mitgeteilt. Auch der katholische Würzburger Bischof Franz Jung wollte sich in die Menschenkette mit einreihen. Nach Angaben der Polizei verlief die Veranstaltung störungsfrei. Neben der Menschenkette waren auch zwei weitere Kundgebungen und Versammlungen angemeldet, teilte die Stadt mit.

Während die Bevölkerung ihre Anteilnahme ausdrückte, gehen die Ermittlungen zum Tathergang weiter. Medienberichten zufolge soll der 24-jährige Tatverdächtige aus Somalia schon seit Monaten psychisch auffällig sein. So war er nicht nur mehrmals in klinischer Behandlung, die Behörden hatten auch mehrere Anläufe unternommen, dem Mann einen Betreuer zur Seite zu stellen. Sie scheiterten zuerst vor Gerichten, letztlich beauftragten diese dann zwei Tage vor der Tat doch eine Sachverständige.

Bei der Messerattacke waren am Freitag vergangener Woche drei Frauen getötet worden. Der mutmaßliche Täter, der seit 2019 in Würzburg lebt, sitzt wegen dreifachen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft. Der Mann aus Somalia kam 2015 als Asylbewerber nach Deutschland und steht unter subsidiärem Schutz. Es gibt Hinweise sowohl auf ein islamistisches Motiv als auch auf eine psychische Erkrankung.