Prozess nach Angriff auf jüdisches Restaurant erneut verschoben

Prozess nach Angriff auf jüdisches Restaurant erneut verschoben

Chemnitz (epd). Das Amtsgericht Chemnitz hat den Prozessbeginn nach einem Angriff auf das jüdische Restaurant „Schalom“ 2018 erneut vertagt. Grund für die Aufhebung des Termins seien weitere Beweismittel, die von der Generalstaatsanwaltschaft kurzfristig vorgelegt worden seien, teilte das Amtsgericht am Dienstag in Chemnitz mit. Dem Verteidiger sei Akteneinsicht zu gewähren. Der Prozess sollte zunächst am 10. Mai beginnen, dann am 5. Juli.

Verantworten muss sich ein 30-jähriger Mann, der in Niedersachsen wohnt. Ihm werden gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruch im besonders schweren Fall und Sachbeschädigung vorgeworfen. Der Mann soll am Abend des 27. August 2018 aus einer Gruppe von mindestens zehn Personen heraus den Wirt des jüdischen Restaurants „Schalom“ gewalttätig attackiert haben.

Er sowie weitere Angreifer sollen mindestens fünf faustgroße Schottersteine und eine Bierflasche auf den Geschädigten geworfen haben. Der Wirt erlitt eine Verletzung an der Schulter. Aus der Gruppe heraus wurde er zudem mit den Worten „Judensau! Verschwinde aus Deutschland!“ beleidigt.

Der Angriff auf den Wirt und das Restaurant hatte sich nach einer Kundgebung der extrem rechten Vereinigung „Pro Chemnitz“ ereignet, war aber erst nach Tagen bekannt geworden. Ein neuer Prozesstermin ist den Angaben zufolge noch nicht bestimmt.