Brandanschlag auf Ulmer Synagoge: Motiv des Täters weiter unklar

Brandanschlag auf Ulmer Synagoge: Motiv des Täters weiter unklar

Ulm (epd). Nach dem Brandanschlag auf die Synagoge in Ulm ist das Motiv des Täters weiter unklar. Erst wenn dieser gefasst sei, werde es Hinweise auf das Motiv geben, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Trotz eines Zeugenaufrufs hätten sich bisher keine weiteren Augenzeugen bei der Polizei gemeldet.

Dass der Täter bewusst den 5. Juni als Termin für den Anschlag ausgesucht hatte, da dieser auch der Beginn des israelischen Sechs-Tage Kriegs im Jahr 1967 war, bleibe bisher reine Mutmaßung, so der Sprecher. Er wollte keine Auskunft darüber erteilen, ob die Schutzmaßnahmen in Ulm weiterhin erhöht sind.

Ein Unbekannter hatte am Samstagmorgen einen Brandanschlag auf die Synagoge in Ulm verübt. Ein Zeuge hatte gegen 8 Uhr einen Mann beobachtet, der an der Synagoge eine Flüssigkeit aus einer Flasche auf den Boden goss und anzündete. Der Zeuge rief sofort die Feuerwehr an und gab der Polizei Bescheid, Minuten später hat die Feuerwehr laut Polizeiangaben die Flammen gelöscht.

Menschen wurden nicht verletzt, der Sachschaden beschränkt sich auf eine verrußte Fassade samt einer Glasscheibe. Die Polizei ermittelt wegen versuchter Brandstiftung, der Staatsschutz wurde hinzugezogen.

Nach Beschreibung des Zeugen und Aufnahmen der Videokamera der Synagoge ist der Unbekannte etwa 1,80 m groß. Er trug einen dunklen Kapuzenpullover und eine weiße Schutzmaske. Außerdem eine blaue Jeans und weiße Turnschuhe mit schwarzen Streifen.