Caritas: Bedarf nach Schuldnerberatung gestiegen

Caritas: Bedarf nach Schuldnerberatung gestiegen

Berlin (epd). Die Caritas fordert einen Ausbau der gemeinnützigen Schuldnerberatung. Der Andrang in den Schuldnerberatungsstellen sei groß, lange Wartezeiten bis zum ersten Termin seien keine Seltenheit, erklärte der katholische Sozialverband am Freitag in Berlin. Auch die digitale Beratung der Caritas sei sehr gefragt. „Mit der Pandemie drohen auch Menschen in Verschuldung zu geraten, die es vorher niemals für möglich gehalten hätten - und Verschuldung ist immer auch eine menschliche Katastrophe“, sagte Caritas-Präsident Peter Neher anlässlich der Aktionswoche Schuldnerberatung vom 7. bis 11. Juni.

Nach den Angaben der Caritas ist die Schuldnerberatung das Online-Beratungsfeld mit den meisten Neuregistrierungen von Ratsuchenden in den vergangenen zwölf Monaten. Derzeit meldeten sich pro Monat etwa 800 neue Ratsuchende für dieses Angebot an - zusätzlich zu den Kontakten, die in den Beratungsstellen vor Ort stattfinden. Neher forderte die Kommunen auf, eine angemessene personelle und materielle Ausstattung der Schuldnerberatungsstellen zu finanzieren. Notwendig seien außerdem rechtliche Änderungen. Neben der Festschreibung eines Anspruchs auf Schuldnerberatung im Gesetz müssten die Speicherfristen von Schuldendaten bei Auskunfteien deutlich verkürzt werden.