"Religion for Peace" würdigt Berliner "House of One" als mutigen Akt

"Religion for Peace" würdigt Berliner "House of One" als mutigen Akt
27.05.2021
epd
epd-Gespräch: Christine Xuân Müller

Berlin, New York (epd). Die Generalsekretärin von „Religions for Peace“, Azza Karam, hat das künftige „House of One“ in Berlin als mutiges Projekt gewürdigt. Es sei „einzigartig für Deutschland und auch einzigartig für die meisten Länder“, sagte Karam dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Organisation „Religions for Peace“ mit Sitz in New York ist in 70 Ländern präsent und will mit interreligiösem Dialog Friedensarbeit leisten.

Die Idee und die Präsenz des „House of One“ sei in der heutigen Welt notwendig, sagte Karam: „Unsere Planet ist auch ein 'House of One' - größer und umfassender als irgendetwas anderes.“ Leider verhielten sich die Menschen selten danach. „Deshalb ist die Bedeutung des 'House of One' in Deutschland und damit im leistungsstärksten Land Europas nicht zu unterschätzen. Es ist zutiefst bedeutsam und symbolisch“, sagte die Generalsekretärin von „Religions for Peace“.

„Es ist ein mutiger Akt, aber auch ein Akt der gegenseitigen Zuwendung, wenn künftig die größten Glaubensgemeinschaften in Deutschland an einem Ort Gottesdienste feiern oder einfach nur zusammen kommen können, um sich gegenseitig jeweils aus ihrer spirituellen Tradition heraus zu inspirieren“, sagte Karam weiter. Das „House of One“ in einem Land, das zwei Weltkriege erlebt habe und nun einen Raum der Verständigung zwischen Gläubigen schaffe, sei unschätzbar wertvoll.

Ziel des Berliner „House of One“ müsse eine Normalisierung der religiös-inspirierten Verständigung zwischen Juden, Christen und Muslimen sein, sagte Karam. Zudem solle es für ein wachsendes Verständnis für die gelebten Realitäten der Gläubigen sorgen. Auch gemeinsame spirituelle Feiern der drei abrahamitischen Glaubenstraditionen könnten folgen. „Es sollte ein Geist des gegenseitigen Respekts zwischen Deutschen und anderen Gläubigen entstehen“, sagte die Generalsekretärin. Die Einheit der Zivilgesellschaft könne hier vorgelebt werden und das Haus einer friedlichen Verständigung auch mit Menschen dienen, die keiner Glaubenstradition angehören.