Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees gestorben

Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees gestorben

Berlin (epd). Der Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Roman Kent, ist tot. Kent sei am Freitag in New York nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 96 verstorben, teilte das Komitee auf seiner Website mit. Der ehemalige New Yorker Unternehmer Kent war seit knapp zehn Jahren Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees, das Organisationen, Stiftungen und Holocaust-Überlebende aus 19 Ländern vereint.

Roman Kent wurde nach Angaben des Komitees 1925 im polnischen Lodz geboren. Sein Leidensweg während der Nazi-Herrschaft führte ihn über das Ghetto in Lodz nach Auschwitz und in andere Lager. Gemeinsam mit seinem Bruder Leon wurde er 1945 auf einem Todesmarsch von Flossenbürg nach Dachau von amerikanischen Soldaten befreit. Im darauffolgenden Jahr konnten die beiden Brüder in die USA einreisen.

„Auschwitz-Überlebende in aller Welt verabschieden sich mit großer Dankbarkeit und tiefer Wehmut von Roman Kent, der über viele Jahrzehnte ein konsequenter und wortgewaltiger Repräsentant ihrer Erinnerungen und ihres Lebens gewesen ist“, erklärte Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner in Berlin. Mit seiner Forderung nach einem 11. Gebot gegen die Gleichgültigkeit habe sich Roman Kent in die Geschichtsbücher eingeschrieben, betonte das Komitee. Gemeinsam mit seiner Frau Hannah, die auch eine Auschwitz-Überlebende war, habe er sich sein ganzes Leben hindurch für die Erinnerung, für die Toleranz und gegen den Antisemitismus engagiert.