UN: Militär in Myanmar schlägt Volksproteste weiter brutal nieder

UN: Militär in Myanmar schlägt Volksproteste weiter brutal nieder

Genf (epd). Mehr als 100 Tage nach dem Putsch in Myanmar geht das Militär nach Angaben der Vereinten Nationen weiter mit brutaler Gewalt gegen die Zivilbevölkerung vor. Gleichzeitig lehne sich die Opposition unentwegt gegen die Militärjunta auf, betonte ein Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte am Dienstag in Genf.

Seit dem Staatsstreich am 1. Februar hätten die Sicherheitskräfte mindestens 782 Menschen getötet und mehr als 3.740 Menschen festgesetzt, erklärte der Sprecher Rupert Colville. Der Verbleib von Hunderten Festgenommenen sei unbekannt.

Die Junta habe 25 Todesurteile verhängen lassen, 20 davon in Abwesenheit der Angeklagten. Der UN-Sprecher berichtete , dass die meisten Inhaftierten noch nicht vor ein Gericht gestellt worden seien. Zudem übten die Generäle weiter enormen Druck auf den Beamtenapparat aus. Mehr als 3.000 Beamte seien von ihren Posten entfernt worden, darunter 990 Professoren und Mitarbeiter von Universitäten.

Das Militär in dem südostasiatischen Land hatte die gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Soldaten und Polizisten schlagen seitdem Proteste der Bevölkerung brutal nieder. Die UN und Menschenrechtsorganisationen warnen vor einem Bürgerkrieg in Myanmar, der Ausmaße wie in Syrien erreichen könnte.