Fair-Handels-Unternehmen Gepa trotz Corona mit stabilem Umsatz

Fair-Handels-Unternehmen Gepa trotz Corona mit stabilem Umsatz

Wuppertal (epd). Trotz der Pandemie hat das Fair-Handels-Unternehmen Gepa seinen Umsatz im vergangenen Jahr stabil halten können. „Wir sind gut durch dieses Corona-Jahr gekommen“, erklärte der Geschäftsführer Marke und Vertrieb, Peter Schaumberger, am Dienstag in Wuppertal. Der Großhandelsumsatz mit fair gehandelten Waren wie Kaffee, Tee oder Schokolade sei 2020 sogar um 0,5 Prozent auf rund 81,1 Millionen Euro gestiegen. Umsatzeinbrüche im Bereich des Außerhaus-Service seien vor allem durch Verkaufssteigerungen im Lebensmitteleinzelhandel ausgeglichen worden.

Durch die Schließung von Gastronomie und Tagungsstätten während der Lockdowns sei der Umsatz in diesem Bereich um fast 35 Prozent auf rund 5,3 Millionen Euro gesunken, erklärte Schaumberger. Auch die Weltläden und die Aktionsgruppen hätten 11,7 Prozent weniger Waren verkauft und damit nur noch 2,3 Millionen Euro Umsatz erzielt. Zugleich sei aber der Umsatz in den Supermärkten und im Naturkosthandel um knapp sechs Prozent auf rund 37 Millionen Euro gestiegen.

Der Online-Shop habe mit einem Plus von 38 Prozent knapp 2,5 Millionen Euro umgesetzt. Die Gepa habe deshalb die Zeit der Pandemie genutzt, ihre Online-Shops zu optimieren und die Digitalisierung voranzubringen. Einsparungen habe die Gepa durch zeitweilige Kurzarbeit der Hälfte der Belegschaft, sowie durch den Wegfall von Werbe- und Reisekosten erreicht.

Wichtigstes Produkt sei nach wie vor Kaffee mit einem Umsatzanteil von knapp 42 Prozent und knapp 34 Millionen Euro. Dies seien 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr, hieß es. Auch der Umsatz von Schokolade wurde von knapp 19,4 auf rund 20,7 Millionen Euro gesteigert.

Die Gepa habe ihre Handelspartner in der Krise unterstützt, indem sie Bestellungen ausgeweitet habe, sagte der Kaufmännische Geschäftsführer Matthias Kroth. Damit hätten die Partner Planungssicherheit erhalten. Zudem seien die Lieferanten-Organisationen durch zusätzliche Beratung und finanzielle Hilfen in der Corona-Krise gestützt worden, erklärte Andrea Fütterer, Leiterin der Abteilung Grundsatz und Politik.

Die Gepa wurde 1975 gegründet, um die Lebensbedingungen von Kleinbauern und Kunsthandwerkern in armen Ländern zu verbessern. Die nach eigenen Angaben größte europäische Fair-Handelsorganisation handelt mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Sie wird bis heute ausschließlich von kirchlichen Entwicklungs- und Jugendorganisationen getragen - Misereor, „Brot für die Welt“, die katholischen und evangelischen Dachverbände kirchlicher Jugendarbeit und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Die Gewinne, über die das Unternehmen traditionell keine Angaben macht, werden nicht an die Gesellschafter ausgeschüttet, sondern reinvestiert.