Welthungerhilfe warnt vor Ausweitung der Hungersnot in Madagaskar

Welthungerhilfe warnt vor Ausweitung der Hungersnot in Madagaskar

Bonn (epd). Die Welthungerhilfe warnt vor einer Ausweitung der Hungersnot in Madagaskar. Die seit 40 Jahren schlimmste Dürre treffe die Menschen im Süden von Madagaskar besonders schwer und verwüste ganze Landstriche, erklärte die Welthungerhilfe am Samstag in Bonn. Ohne eine schnelle Nothilfe drohe eine Ausweitung der Hungersnot. Gefährdet seien die Leben bis zu einer Million Menschen.

Kollegen im Süden berichteten von Feldern, die wegen des fehlenden Regens zu Staub und Sand geworden seien, erklärte die Welthungerhilfe. Normalerweise würden die Kleinbauern zu dieser Jahreszeit ernten, um ihre Familien zu ernähren. Stattdessen müssten die Kinder hungern, weil sie nicht genügend zu essen bekommen. Die Menschen ernährten sich von Blättern, Beeren und Heuschrecken. Für die kleinbäuerlichen Familien gebe es keine Möglichkeit, ausreichend gesunde Nahrung zu bekommen oder ein Einkommen zu erzielen.

Bereits jetzt gebe es 70.000 Kinder, die akut unterernährt seien, erklärte die Hilfsorganisation weiter. Diese verheerenden Zahlen stiegen von Tag zu Tag. Durch eine geringe Niederschlagsmenge um den Jahreswechsel könnten in den nächsten Monaten 60 Prozent der Menschen ihre Ernten verlieren. Verschlimmert werde die Lage durch die sich ausweitende Covid-Pandemie.