Prozess nach Angriff auf jüdisches Restaurant neu terminiert

Prozess nach Angriff auf jüdisches Restaurant neu terminiert

Chemnitz (epd). Der Prozess nach einem Angriff auf ein jüdisches Restaurant in Chemnitz 2018 soll nun am 5. Juli beginnen. Das teilte ein Sprecher des Amtsgerichtes Chemnitz am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Zunächst war die Verhandlung für kommenden Montag geplant. Wegen mehrerer Covid-19-Infektionsfälle in der Strafabteilung des Amtsgerichts war der Termin aber kurzfristig abgesagt worden.

Verantworten muss sich ein 30-jähriger Mann, der in Niedersachsen wohnt. Ihm wird laut Gericht gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruch und Sachbeschädigung vorgeworfen. Der Mann soll am Abend des 27. August 2018 aus einer Gruppe von mindestens zehn Personen heraus den Wirt des jüdischen Restaurants „Schalom“ gewalttätig attackiert haben.

Er sowie weitere Angreifer sollen mindestens fünf faustgroße Schottersteine und eine Bierflasche auf den Geschädigten geworfen haben. Ein Stein habe den Wirt an der Schulter getroffen. Aus der Gruppe heraus wurde er zudem mit den Worten „Judensau! Verschwinde aus Deutschland!“ beleidigt.

Der Angriff hatte sich nach einer Kundgebung der extrem rechten Vereinigung Pro Chemnitz ereignet, war aber erst nach Tagen bekannt geworden. An der Kundgebung hatten sich rund 6.000 Menschen beteiligt, darunter zahlreiche Rechtsextreme aus anderen Teilen Deutschlands.