Tafeln fordern mehr Anstrengungen gegen Lebensmittelverschwendung

Tafeln fordern mehr Anstrengungen gegen Lebensmittelverschwendung

Berlin (epd). Die Tafeln in Deutschland fordern mehr Anstrengungen, um die Lebensmittelverschwendung bis 2030 zu halbieren. Von drei Äpfeln am Baum schafften es derzeit nur zwei auf den Teller, einer komme in die Tonne. Von dreißig Grillwürstchen würden zwanzig gegessen, zehn landeten im Müll, kritisierte der Bundesverband Tafel Deutschland am Freitag in Berlin anlässlich des weltweiten Tages der Lebensmittelverschwendung am 2. Mai. Weltweit werde jedes dritte produzierte Lebensmittel nicht verzehrt, sondern vernichtet.

Mit den UN-Nachhaltigkeitszielen habe Deutschland sich verpflichtet, die immense Verschwendung bis 2030 zu halbieren. "Jetzt brauchen wir dringend mehr Tempo mit konkreten Maßnahmen und radikalem Umdenken entlang der gesamten Wertschöpfungskette, sonst werden wir das Ziel verfehlen", sagte der Tafel-Vorsitzende Jochen Brühl.

Mehr als 50 Prozent der Verschwendung fände in den Privathaushalten statt. Hier müsse es mehr Aufklärung und Bildung geben unter anderem in den Schulen. Auch bei den Lebensmittelproduzenten selbst fielen enorme Überschüsse an, die von den Tafeln mit ihrer Infrastruktur nicht mehr bewältigt werden könnten. Das sei besonders dramatisch, weil die Kundenzahlen bei den Tafeln stetig steigen würden, sagte Brühl. Seit Jahren forderten die Tafeln deshalb finanzielle Hilfen vom Staat, um mehr Lebensmittel retten zu können.

Den Tag der Lebensmittelverschwendung am 2. Mai hat die Umweltorganisation WWF 2016 ins Leben gerufen. Statistisch gesehen werden alle Nahrungsmittel, die bis zu diesem Tag im Jahr produziert werden, vernichtet.