Merkel bittet Kulturschaffende um Verständnis für Corona-Maßnahmen

Merkel bittet Kulturschaffende um Verständnis für Corona-Maßnahmen

Berlin (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat im Gespräch mit Kulturschaffenden um Verständnis für die Corona-Maßnahmen gebeten. Sie könne die große Frustration nachvollziehen, sagte die Kanzlerin am Dienstag während einer 90-minütigen digitalen Diskussionsrunde in der Reihe "Die Bundeskanzlerin im Gespräch" mit 14 Vertreterinnen und Vertretern der Branche. "Das ist schon eine traurige Zeit", sagte Merkel.

Zugleich verteidigte sie die "Corona-Notbremse". Sie sorge für bundesweit einheitliche Regeln, sagte die Kanzlerin und reagierte damit auch auf Klagen über ständig wechselnde Vorschriften. Bezogen auf mögliche Öffnungen betonte Merkel, bei jedem Öffnungsschritt seien auch Kultureinrichtungen dabei.

Mehrere Freiberuflerinnen und Freiberufler, darunter Schauspielerinnen, eine Eventmanagerin, Musiker und ein Tänzer machten auf die besonders schwierige Situation der Solo-Selbstständigen aufmerksam. Sie forderten in der Notlage durch die Pandemie eine Gleichstellung mit abhängig Beschäftigten, die etwa durch Kurzarbeitergeld abgesichert seien. Bei den Kulturhilfen fielen viele Künstlerinnen und Künstler durchs Raster, sagten sie.

Mehrere Teilnehmer machten darauf aufmerksam, dass für viele Kultureinrichtungen, Kinos oder Theater die Situation noch mindestens zwei Jahre finanziell sehr schwierig bleiben werde und weiterhin Förderung erforderlich sei. Merkel stimmte zu, dass der Kultursektor Aussicht auf eine Zukunft brauche. Sie werde die Vorschläge mitnehmen und versuchen, Abhilfe zu schaffen, versprach sie.

Merkel kündigte an, dass Unternehmen, die Veranstaltungen für den Herbst planen, eine Sicherheit gegeben werden solle. Es werde darüber nachgedacht, wie eine gewisse Absicherung gegeben werden könne, wenn die Veranstaltungen dann wegen eines möglichen Infektionsgeschehens doch nicht stattfinden könnten.

Das Gespräch war das siebte in diesem Format. Themen waren bislang die Polizei, Ausbildung, Kita und Schule, Hilfstelefone, Studium und die Pflege. Ein digitales Treffen mit ehrenamtlichen Hilfsorganisationen steht noch bevor.

epd bm/mey kfr