Studie: Große Mehrheit der Jugend fühlt sich der Natur verbunden

Studie: Große Mehrheit der Jugend fühlt sich der Natur verbunden

Bonn (epd). Junge Menschen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge eine stärkere Bindung an die Natur als vielfach angenommen. 92 Prozent der Jugendlichen sähen Natur als Bestandteil eines guten Lebens an, heißt es in der am Dienstag in Bonn veröffentlichten Studie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Demnach macht 88 Prozent der Aufenthalt in der Natur glücklich. Nur 13 Prozent fühlen sich in der Natur nicht wohl.

Die laut BfN repräsentative und erste Studie über das Naturbewusstsein der Jugendlichen stützt sich auf Aussagen von rund 1.000 jungen Menschen zwischen 14 bis 17 Jahren. Die Auswahl der Teilnehmer spiegele das Meinungsbild deutschsprachiger Jugendlicher aus allen sozialen Lagen und Regionen Deutschlands, hieß es. Gefragt wurde demnach nach dem Naturbewusstsein und der Bedeutung von Themen wie biologischer Vielfalt, Energiewende und Schutzgebieten.

"Natur ist für Jugendliche und junge Erwachsene ein wichtiger Teil ihres Lebens", sagte BfN-Präsidentin Beate Jessel. Sie seien grundsätzlich an Tieren und Pflanzen interessiert und fänden Schutzgebiete wichtig, um Artenvielfalt zu sichern und dem Klimawandel zu begegnen. Auch die Energiewende werde von der großen Mehrheit der Jugendlichen mitgetragen. Nur zwei Prozent hielten nichts davon.

Jessel attestierte der jungen Generation zudem eine "hohe Bereitschaft", sich für die Umwelt zu engagieren, etwa bei "Fridays for Future". Der Studie zufolge hat jeder dritte Befragte schon einmal an einer Demonstration mit umweltpolitischem Hintergrund teilgenommen. Die Mehrheit von 90 Prozent ärgert sich über sorglosen Umgang mit der Natur. 88 Prozent sind der Meinung, dass Ressourcen nachhaltig genutzt werden sollten, während 91 Prozent Naturschutz als gesellschaftliche Pflicht ansehen.

Vor diesem Hintergrund räumt auch nur eine Minderheit von 19 Prozent der wirtschaftlichen Entwicklung gegenüber der Natur Vorrang ein, während eine deutliche Mehrheit von 70 Prozent diese Ansicht nicht teilt. Außerdem sprechen sich 53 Prozent gegen eine Kürzung der Ausgaben für den Naturschutz in wirtschaftlichen Krisenzeiten aus.