Krankenkasse: Jeder zwölfte Covid-Infizierte musste ins Krankenhaus

Krankenkasse: Jeder zwölfte Covid-Infizierte musste ins Krankenhaus

Berlin (epd). Nach einer neuen Studie der AOK musste jeder zwölfte an Covid-19 erkrankte Beschäftigte stationär behandelt werden. 2,6 Prozent von ihnen seien im Krankenhaus gestorben, teilte das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) am Donnerstag in Berlin mit. Der monatliche Höchststand an erkrankten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wurde im Dezember 2020 erreicht (486 Erkrankte je 100.000 Versicherte), wie die Zwölf-Monats-Bilanz der internen Arbeitsunfähigkeitsdaten belege.

Die Daten zeigten außerdem, dass Pflegeberufe und Berufe in der Betreuung und Erziehung von Kindern am stärksten von Krankschreibungen wegen Covid-19 betroffen waren. "Die Rate der Hospitalisierungen unter den Erwerbstätigen ist in der zweiten Welle ab Oktober noch einmal gestiegen", erläuterte Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO. Unternehmen sollten verstärkt darauf hinwirken, dass ihre Beschäftigten im Homeoffice arbeiten und dort, wo das nicht möglich sei, die Möglichkeit zu Selbsttests anbieten.

Neben Berufen in der Altenpflege (5.409 je 100.000 Beschäftigte) waren besonders Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (5.338) sowie in der Kinderbetreuung und -erziehung (5.237) besonders häufig krankgeschrieben. "Die Entscheidung der Politik, diesen Berufsgruppen auch prioritär ein Impfangebot zu unterbreiten, erscheint somit nachvollziehbar", so Schröder.

Von den 14,1 Millionen AOK-versicherten Erwerbstätigen wurden zwischen März 2020 bis Februar 2021 insgesamt 362.627 Beschäftigte von einem Arzt wegen Covid-19 krankgeschrieben (2,6 Prozent). Von den fast 217.000 AOK-versicherten Erwerbstätigen, die krankgeschrieben waren, mussten mehr als 17.000 klinisch behandelt werden. Das entspricht 122 Betroffenen je 100.000 Versicherte. "Diese vorläufigen Ergebnisse machen deutlich, welche schwerwiegenden Auswirkungen Covid-19 auf die Gesundheit der erwerbstätigen Bevölkerung hat", sagte Schröder.

Während der Altersdurchschnitt der AOK-versicherten Erwerbstätigen mit einer Covid-19-bedingten Arbeitsunfähigkeit bei 42 Jahren lag, waren diejenigen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, im Schnitt sechs Jahre älter (Durchschnittsalter: 48 Jahre).