150 Seeleute aus Kiribati kommen endlich zu ihren Familien

Seeleute aus dem südpazifischen Inselstaat Kiribati kehren in Heimat zurück.
©epd-bild/Philipp Reiss
150 Seeleute aus dem südpazifischen Inselstaat Kiribati, die bis zu fünf Monate in der Hamburger Jugendherberge Horner Rennbahn gelebt haben, dürfen am Dienstag zu ihren Familien zurückkehren. IMmJanuar hatten sie sich für die Beherbergung bedankt mit mit Tanz und Gesang.
150 Seeleute aus Kiribati kommen endlich zu ihren Familien

Hamburg, Kiribati (epd). 150 Seeleute aus dem südpazifischen Inselstaat Kiribati, die bis zu fünf Monate in der Hamburger Jugendherberge Horner Rennbahn gelebt haben, dürfen am Dienstag zu ihren Familien zurückkehren. Nach mehrwöchiger Rückreise über Katar und Australien, zweiwöchiger Quarantäne in Fidschi und erneuter 16-tägiger Quarantäne in ihrem Heimatstaat Kiribati habe die Regierung endlich grünes Licht gegeben, sagte der Seemannspastor der Nordkirche, Matthias Ristau, dem epd am Montag. Die Männer waren bis zu 22 Monate nicht mehr zu Hause, weil die Corona-Bestimmungen des Inselstaats es nicht zuließen. Sie feierten die gute Nachricht traditionsgemäß mit Tanz und Gesang in der Unterkunft.

"Jetzt ist es wichtig, dass die Seeleute so schnell wie möglich geimpft werden, damit sie wieder reisen und arbeiten können", sagte Ristau. Ein Seemann war am 12. April während der Quarantäne in Kiribati überraschend gestorben. Er hinterlässt Frau und Kinder. Ristau und die Seemannsmissionen wollen eine Spendenaktion starten, um die Familie und weitere Härtefälle unterstützen zu können. Er steht weiter mit den Männern in Kontakt und setzt sich dafür ein, dass die Seeleute grundlegende Rechte bekommen.

Die evangelischen Seemannsmissionen und die katholische Seemannsmission Stella Maris hatten sich um die Männer gekümmert, die aus Platzgründen in der großen Jugendherberge untergebracht werden mussten. In enger Absprache mit den betroffenen Reedereien hatten sich Seemannspastor Ristau und viele Helfer seit November für eine Rückreise nach Kiribati und Tuvalu eingesetzt. Auch das Auswärtige Amt und die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs waren involviert. Kiribati liegt im Pazifik, etwa 6.000 Kilometer nordöstlich von Australien.