In einem Monat mehr als 170.000 Migranten im US-Süden festgenommen

In einem Monat mehr als 170.000 Migranten im US-Süden festgenommen

Washington, Oaxaca (epd). Die Festnahmen von Migranten an der US-Grenze zu Mexiko haben ein Rekordniveau erreicht. Nach einem Bericht der US-Grenzpolizei CBP vom Donnerstag (Ortszeit) hat die Behörde im März 172.000 Menschen festgenommen, die ohne gültige Papiere in das Land einreisen wollten. Damit sei die Zahl um 71 Prozent höher als im Februar, und nach Angaben der US-Regierung liegt sie damit so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr.

Angaben der CBP zufolge sind in den vergangenen Monaten immer mehr unbegleitete Kinder und Jugendliche an der US-amerikanischen Südgrenze angekommen. 18.890 Minderjährige registrierte die Grenzbehörde im März, das waren doppelt so viele wie im Vormonat.

Die Zahl der Migrierenden habe seit April 2020 zugenommen. Immer mehr Menschen würden vor Gewalt, Naturkatastrophen, unsicherer Ernährung und Armut aus Mexiko und Zentralamerika flüchten, heißt es in dem Bericht. Von den im März Aufgegriffenen wurden 103.900 gemäß dem sogenannten Titel 42, der die Einreise aufgrund von Corona-Schutzmaßnahmen verbietet, wieder abgeschoben. Die Regel hatte der ehemalige Präsident Donald Trump eingeführt, sein Nachfolger Joe Biden hat sie übernommen. Unbegleitete Minderjährige sowie Familien mit Kindern dürfen jedoch in den USA bleiben.

Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador informierte am Donnerstag (Ortszeit) darüber, dass er sich in einem Telefongespräch mit der US-Vizepräsidentin Kamala Harris darauf verständigt habe, gemeinsam gegen Menschenhandel in Mittelamerika vorzugehen. Zudem wolle man dafür sorgen, dass unbegleitete Minderjährige besser geschützt werden.