Reduzierte Papstfeiern: Kein Kreuzweg am Kolosseum

Reduzierte Papstfeiern: Kein Kreuzweg am Kolosseum

Rom (epd). Papst Franziskus verzichtet wegen der Corona-Pandemie an diesem Karfreitag darauf, den traditionellen Kreuzweg am Abend im Fackelschein am römischen Kolosseum zu beten. Um die dabei üblichen Menschenansammlungen zu verhindern, wurde die Prozession in Erinnerung an das Leiden und Sterben von Jesus Christus wie im vergangenen Jahr auf den Petersplatz verlegt. An den Papstliturgien der Kar- und Ostertage nehmen wegen der gültigen Beschränkungen nur eine geringe Anzahl von Gläubigen teil. Die Ostermesse mit dem anschließenden Papstsegen "Urbi et orbi" (der Stadt und dem Erdkreis) wird am Sonntag nicht wie üblich auf dem Petersplatz sondern im Innern der Basilika stattfinden.

Die Meditationen zum Kreuzweg mit dem Papst stammen in diesem Jahr von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen drei und 19 Jahren. Darin geht es unter anderem um den Verlust von Angehörigen durch die Corona-Epidemie, um Isolation infolge der geltenden Beschränkungen und die Not von Flüchtlingskindern.

Franziskus verzichtet in diesem Jahr an Gründonnerstag auf die traditionelle Fußwaschung, die er in der Vergangenheit an Gefangenen in Haftanstalten sowie Bewohnern von Flüchtlings- und Behinderteneinrichtungen vornahm. Sie erinnert an die Geste, die Jesus der Überlieferung zufolge vor dem letzten Abendmahl an seinen Jüngern vollzogen haben soll.

Bereits im vergangenen Jahr war der Vatikan an den Ostertagen weiträumig abgesperrt worden, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Papst Franziskus und die Mitarbeiter des Vatikans sind bereits gegen das Coronavirus geimpft.

Nachdem er selbst wegen einer Covid-19-Infektion mehrere Tage im Krankenhaus behandelt wurde, ließ der päpstliche Almosenmeister, Kardinal Konrad Krajewski, vor Ostern 1.200 Bedürftige gegen das Virus impfen. Obdachlose gehörten bereits im vergangenen Jahr zu den wenigen Menschen, die auch in Zeiten eines rigiden Lockdowns an Ostern vor dem abgesperrten Petersplatz zu sehen waren. Sie seien besonders gefährdet, begründete der Almosenmeister die Impfungen.