Spahn mahnt wegen steigender Corona-Zahlen zur Vorsicht an Ostern

Spahn mahnt wegen steigender Corona-Zahlen zur Vorsicht an Ostern

Berlin (epd). Wegen steigender Corona-Infektionszahlen ruft Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Menschen in Deutschland zur Vorsicht an Ostern auf. Er richtete am Freitag in Berlin die Bitte an die Bürgerinnen und Bürger, Treffen, wenn überhaupt, möglichst draußen zu vereinbaren. Bei Treffen in Innenräumen sollten idealerweise Schutzmasken getragen werden. Spahn räumte ein, alle hätten gehofft, dass Ostern in diesem Jahr anders als im vergangenen Jahr sein könnte. Aber die Virusmutation habe dem einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, forderte dazu auf, die Ostertage nur im kleinsten Kreis zu verbringen, ungeschützte Treffen zu vermeiden und möglichst nicht zu verreisen. "Mobilität und Kontakte sind die Treiber der Pandemie." Er erinnerte an Ostern 2020, als die Menschen sich besonders genau an die Lockdown-Regeln gehalten hätten. Damals habe man kaum einen Menschen auf der Straße angetroffen. Die damalige Bremse in der ersten Corona-Welle sei sehr effektiv gewesen.

Wieler fügte hinzu, dass die aktuelle dritte Welle der Pandemie schlimmer werden könnte als die ersten beiden. Wenn nicht massiv gegengesteuert werde, drohten gravierende Folgen. Spahn bemühte das Bild eines Marathonlaufs. Womöglich sei man nun im letzten Teil des Pandemiemarathons angekommen, wo jeder weitere Schritt eine Tortur sei. Es sei eine schwere Zeit und gehe darum, das Erreichte nicht zu verspielen.

Am Freitagmorgen hatte das Robert Koch-Institut (RKI) 21.573 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Außerdem starben 183 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Virus, so dass sich die Gesamtzahl der Corona-Toten in Deutschland auf 75.623 Menschen erhöhte. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die die Zahl der Ansteckungen binnen einer Woche bezogen auf 100.000 Einwohner angibt, erhöhte sich bundesweit auf 119,1. Inzwischen liegt die Inzidenz nur noch in fünf der 16 Bundesländer unterhalb von 100, zwei davon sehr knapp. Halten sich die Länder an die getroffenen Bund-Länder-Beschlüsse, müsste vielerorts die Corona-Notbremse gezogen und Lockerungen wieder rückgängig gemacht werden.