Volksbühnen-Intendant tritt nach Sexismus-Vorwürfen zurück

Volksbühnen-Intendant tritt nach Sexismus-Vorwürfen zurück

Berlin (epd). Nach Vorwürfen des Fehlverhaltens gegenüber Frauen gibt der bisherige Intendant der Berliner Volksbühne, Klaus Dörr, seinen Posten auf. Er werde seine Tätigkeit unverzüglich beenden, teilte Dörr am Montag in einer Erklärung mit, die von der Berliner Senatskulturverwaltung veröffentlicht wurde. Am Wochenende hatte die Berliner "tageszeitung" (taz) berichtet, dass zehn Volksbühnen-Mitarbeiterinnen bei einer Vertrauensstelle Beschwerde wegen sexueller Belästigung und Gewalt gegen den Intendanten eingereicht hatten.

Demnach soll Dörr den Frauen unter anderem unangemessene SMS geschickt, sexistische Bemerkungen gemacht und Frauen im Gespräch erniedrigt und beleidigt haben. Dörr hatte die Leitung der Volksbühne vor drei Jahren übernommen.

"Für die gegen mich erhobenen Vorwürfe, übernehme ich als Intendant der Volksbühne Berlin die komplette Verantwortung und gebe mein Amt im Einvernehmen mit der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa auf", erklärte Dörr am Montag. Er bedauere, dass er mit seinem Verhalten, mit Worten oder Blicken verletzt habe. "Ich bedaure, dass mir nicht gelungen ist, ein offenes und diskriminierungssensibles Klima zu schaffen, das Probleme rechtzeitig erkennt und es Mitarbeiter:innen ermöglicht, sich vertraulich mit ihren Fragen, Beschwerden und ihrer Kritik an die notwendigen und vorhandenen Stellen in der Volksbühne zu wenden", betonte er weiter.

Kultursenator Klaus Lederer (Linke) und er hätten sich geeinigt, dass er die "Tätigkeit als Intendant der Volksbühne zum 16. März" beendet. Medienvertreter bat er, von Nachfragen abzusehen.