Daniela-Marlin Jakobi ist Aussteigerin. Vor drei Jahren ist sie aus einer fundamentalistischen Freikirche ausgestiegen. Sie sagt, dass sie geistlichen Missbrauch erlebt hat. Sie hat Halt, Gemeinschaft und das Gefühl von Zugehörigkeit gesucht und auch gefunden, allerdings zu einem hohen Preis.
Der geistliche Missbrauch wurde besonders massiv, als sie anfing, Zweifel an den Lehren ihrer Gemeinde zu äußern. Zum Beispiel, ob Homosexualität wirklich eine Sünde sei. Das habe sie jahrelang geglaubt und deshalb damals auch die AfD gewählt.
Die Pastoren hätten auf ihre Zweifel mit großem Druck und Sanktionen reagiert. Denn ihr stünde es nicht zu, die Lehren zu hinterfragen. Die Antworten stünden doch deutlich in der Bibel stehen. Im Podcast "Echt gefragt - der Talk mit Lotte" erzählt mir Daniela von ihren Ängsten und den Depressionen, die sie dadurch bekommen hat.
Angst, dass Familie in der Hölle landen wird
Im Dezember vor 15 Jahren hatte Daniela das erste Mal Kontakt zu der fundamentalistischen Freikirche, der sie mehr als zehn Jahre lang treu blieb. Sie erzählt, wie das starke Mobbing in der Schule sie zur Freikirche führt. Daniela ist evangelisch getauft und konfirmiert. Aber mit Freikirchen hatte sie bis dato nichts zu tun. Ihre Eltern waren von Anfang an skeptisch, ließen sie aber machen.
Daniela hat versucht, ihre Familie in die Gemeinde zu holen. Angetrieben hat sie die Angst, dass sie sonst in der Hölle landen würden, wenn sie nicht den vermeintlich richtigen Glauben annehmen würden. Die Hölle - das bedeutete für Daniela, immer verdammt an einem gottlosen Ort sein zu müssen, ohne Freude und Licht. Mit der Corona-Pandemie kamen bei Daniela erste Zweifel auf. Online trifft sie ihren heutigen Mann Thomas. Er hat sie zum Nachdenken angeregt. Die ganze Geschichte hörst du im Podcast.
Daniela verarbeitet auch durch ihre Online-Präsenz ihre Erlebnisse. Daniela hatte ein wenig therapeutische Unterstützung, aber eine langfristige Therapie hat sie bislang nicht gemacht. Was sie genau erlebt hat, erzählt sie im Podcast "Echt gefragt".
evangelisch.de dankt indeon für die inhaltliche Kooperation.



