Gedenkgottesdienste für die Corona-Toten in der Nordkirche

Gedenken an die Corona Toten in Gottediensten
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Mit Gottesdiensten in der Nordkirche wurde an die Menschen erinnert, die in Zusammenhang mit dem Corona-Virus verstorben sind.
Gedenkgottesdienste für die Corona-Toten in der Nordkirche
Mit Gottesdiensten in Hamburg, Kiel und Schwerin hat die Nordkirche an die Menschen erinnert, die in Zusammenhang mit dem Corona-Virus verstorben sind. Abschiednehmen sei für viele Angehörige wegen der Kontaktbeschränkungen nicht möglich gewesen.

Ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie wurde zum Gedenken an die an der Krankheit Verstorbenen ein ökumenischer Gottesdienst in der Kieler Nikolaikirche gefeiert. Die Pandemie habe viele Menschen sowohl privat als auch beruflich sehr gefordert, sagte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Das habe jeden Einzelnen und die Gesellschaft sehr belastet. Vielen Menschen sei zudem der Abschied von einem geliebten Mensch "ganz verwehrt" geblieben.

Fast 1400 Menschen seien bisher in Schleswig-Holstein im Zusammenhang mit einer Corona-Erkrankung gestorben, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Die Kirchen hätten in den vergangenen Monaten Gelegenheit gegeben, an die Menschen zu denken, denen Schlimmes widerfahren sei. Dabei denke er auch an "unglaublich viele Menschen", die durch ihren Einsatz für Corona-Erkrankte in diesem Jahr "über sich hinausgewachsen" seien. Der rettende Wirkstoff sei da, "das gibt uns Hoffnung". Der Gottesdienst wurde per Livestream im Internet übertragen.

"Hinter den Zahlen stehen Leid, Schmerz und Trauer"

Mit einer Gedenkfeier auf dem Ohlsdorfer Friedhof haben Kirchen und Religionsgemeinschaften auch in Hamburg an die Opfer der Corona-Pandemie erinnert. In christlichen Fürbitten, jüdischen und muslimischen Totengebeten sowie einer buddhistischen Meditation wurde gemeinsam getrauert und gebetet. Dazu wurden weiße Blumen niedergelegt.

Seit März 2020 starben 1328 Menschen in Hamburg in Zusammenhang mit dem Covid-19-Virus. Jeder Tod sei wie ein Riss im Leben, sagte Bischöfin Kirsten Fehrs. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte: "Die Pandemie macht es uns jeden Tag bewusst, wie wichtig die Gesundheit und die menschliche Nähe sind." Landesrabbiner Shlomo Bistritzky nannte es entscheidend, die Verbindung zwischen Mensch und Gott, aber auch die Verbindung der Menschen untereinander zu stärken. Das könne Hoffnung geben auf bessere Jahre.

"Hinter den abstrakten Zahlen stehen Leid, Schmerz und Trauer", sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) bei einem weiteren Gedenkgottesdienst im Schweriner Dom. In Mecklenburg-Vorpommern haben sich bisher rund 26.000 Menschen mit dem Corona-Virus infiziert, etwa 800 Menschen sind an oder mit einer Corona-Infektion gestorben. Sie denke an alle, die sich um Corona-Kranke kümmern, sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz oder um die Zukunft ihres Unternehmens machen, so Schwesig. Für viele Menschen sei auch die Kirchengemeinde ein Ort der Begegnung. Schwesig dankte allen Pastorinnen und Pastoren, Haupt- und Ehrenamtlichen in den Kirchen, die trotz der Einschränkungen unter Corona-Bedingungen Trost und Hoffnung geben.