Bistum Essen zahlt 5,8 Millionen Euro Steuern nach

Bistum Essen zahlt 5,8 Millionen Euro Steuern nach

Essen (epd). Das katholische Bistum Essen hat im vergangenen Jahr 5,8 Millionen Euro Steuern an das Finanzamt nachgezahlt. Grund waren fehlerhafte Steuererklärungen für die Jahre 2008 bis 2017, wie das Bistum am Freitag in Essen mitteilte. Die Fehler seien einem Steuerberatungsbüro aufgefallen, die eigentlich wegen geplanter Änderungen im Umsatzsteuergesetz sämtliche Abteilungen des Ruhrbistums genauer unter die Lupe genommen hatte.

Daraufhin habe das Bistum ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen beauftragt, alle steuerrechtlich relevanten Vorgänge genau zu analysieren und aufzuarbeiten, hieß es weiter. Auf Basis dieser Ergebnisse seien die zurückliegenden Steuererklärungen im September 2020 berichtigt worden. Zugleich habe das Bistum die intern errechneten Nachzahlungen in Höhe von insgesamt 5,8 Millionen Euro geleistet.

"Wir stellen uns der Verantwortung", erklärte Generalvikar Klaus Pfeffer. Das Bistum habe den Behörden uneingeschränkte Kooperation und Akteneinsicht zugesichert und gewährt. Aktuell prüften die Finanzbehörden die Berichtigungserklärungen, hieß es weiter. Die zuständige Staatsanwaltschaft habe zudem ein Ermittlungsverfahren gegen den Generalvikar als Vertreter des Bistums eingeleitet.

Mit einem Maßnahmenpaket will das Ruhrbistum künftig dafür sorgen, dass sich solche Fehler nicht wiederholen. Dazu zählten eine fachliche Verstärkung im Bereich Steuern, die Anpassung von Strukturen, die Schulung von Mitarbeitern in der bischöflichen Verwaltung sowie die Einführung eines "Tax Compliance Management Systems", erklärte Claas-Tido Risse von der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft RLT Ruhrmann Tieben & Partner, mit der das Bistum zusammenarbeitet.