Corona-Impfungen in 19 afrikanischen Ländern begonnen

Corona Impfung im Sudan
© Marwan Ali/AP/dpa
Ein Mann in Khartoum im Sudan wird im Krankenhaus Jabra Hospital mit dem Impfstoff von AstraZeneca gegen das Corona-Virus geimpft, jedoch bleiben die Impfkampagnen hinter den Programmen in europäischen Ländern weiterhin deutlich zurück.
Corona-Impfungen in 19 afrikanischen Ländern begonnen

Frankfurt a.M., Nairobi (epd). In mehreren afrikanischen Ländern sind die Impfkampagnen gegen Corona gestartet, bleiben aber hinter den Programmen in europäischen Ländern weiterhin deutlich zurück. 19 der 54 Länder auf dem afrikanischen Kontinent hätten mit dem Impfen begonnen, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag mit. Über das Impfprogramm der Vereinten Nationen, Covax, wurden demnach bisher 518.000 Dosen verabreicht. In Afrika leben rund 1,3 Milliarden Menschen.

Die Afrikadirektorin der WHO, Matshidiso Moeti, sagte auf einer virtuellen Pressekonferenz, Covid-19-Impfstoffe erreichten den Kontinent noch in beschränktem Umfang. Angesichts der Knappheit rief Moeti die Regierungen auf, Mitarbeitern im Gesundheitswesen Vorrang zu geben. Laut WHO wurden über Covax bis Mittwoch 14,8 Millionen Impfdosen an 22 afrikanische Länder geliefert. Viele Dosen wurden demnach jedoch noch nicht verabreicht.

Die ruandische Regierung teilte am Donnerstag mit, seit dem Beginn des Impfens vor einer Woche knapp 230.000 Menschen der rund 12 Millionen Einwohner geimpft zu haben. In Südafrika wurden rund 129.000 Dosen verabreicht. Tansania und Madagaskar wollen Medienberichten zufolge keine Impfstoffe einkaufen, weil deren Regierungen die Risiken von Covid-19 als gering achten oder ein traditionelles Heilmittel einsetzen, dessen Wirksamkeit jedoch nicht bewiesen ist.

In den kommenden Tagen wird laut WHO-Afrikadirektorin Moeti die Schwelle von vier Millionen bestätigten Corona-Infektionen in Afrika überschritten. Rund 106.000 Menschen starben bisher laut offiziellen Zahlen an den Folgen einer Infektion mit Covid-19, die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Moeti erklärte, in den vergangenen Wochen sei ein Plateau von rund 70.000 bestätigten neuen Fällen pro Woche erreicht worden. In 15 afrikanischen Ländern wurde bisher die Coronavirus-Mutation B.1.351, die zuerst in Südafrika auftauchte, registriert. Südafrika ist offiziellen Zahlen zufolge mit mehr als 1,5 Millionen Infektionen und 51.000 Toten das am stärksten getroffene Land auf dem Kontinent.

Im Covax-Programm haben sich mehrere internationale Organisationen wie die WHO, das Kinderhilfswerk Unicef und die Impfallianz Gavi zusammengeschlossen, um eine gleichmäßigere Verteilung von Corona-Impfstoffen zu gewährleisten. Insgesamt will Covax in diesem Jahr rund zwei Milliarden Impfdosen gegen Covid-19 ausliefern, die meisten davon sind für Entwicklungsländer bestimmt.