Startup-Studie: Frauen schaffen mehr Arbeitsplätze

Startup-Studie: Frauen schaffen mehr Arbeitsplätze

Stuttgart (epd). Frauen in Deutschland gründen seltener ein neues Unternehmen, schaffen aber mehr Arbeitsplätze als männliche Unternehmensgründer. Das ist eines der Ergebnisse des Female Founder Reports 2021, den die Börse Stuttgart am Montag vorstellte. Unter den 1.081 Personen, die 2020 ein Startup gründeten, waren demnach lediglich 129 Frauen. Das ist ein Anteil von knapp 12 Prozent. Doch Gründerteams aus Frauen schaffen durchschnittlich 23 Arbeitsplätze pro Gründung und damit sieben mehr als männliche Gründungsteams.

Auch beim weiteren Unternehmenswachstum sind Frauen erfolgreicher: In den ersten fünf Jahren ihres Bestehens erreichen der Studie zufolge 3,4 Prozent der Startups von Gründerinnen eine Mitarbeiterzahl von über 50. Bei Startups von Gründern sind es nur 2,4 Prozent.

Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) erklärte, Frauen sorgten für frischen Wind und seien Trendsetterinnen einer nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Betriebswirtschaftslehre. Die Potenziale der am besten qualifizierten Frauengeneration aller Zeiten seien "bei weitem noch nicht ausgeschöpft".

Die Digitalisierungsbeauftragte der Bundesregierung, Dorothee Bär (CSU), brachte eine "Frauenquote beim staatlichen Wagniskapital" ins Spiel. Diese könnte bei Männern und Frauen das Bewusstsein fördern, "dass die meist männlichen Wagniskapitalgeber oftmals wiederum männliche Gründer unterstützen".

Der Frauenanteil bei den Startup-Gründenden ist nach Bundesland verschieden. In der Spitze liegen Brandenburg (13,2 Prozent), Berlin (12), Thüringen (9,4), Bayern (9,1) und Niedersachsen (9). Die Schlusslichter sind Bremen (4,4), Sachsen-Anhalt (3,4) und das Saarland (2,9).

Die Studie von Startbase gelte als derzeit umfassendste Auswertung zu Female Entrepreneurship bei deutschen Startups, hieß es weiter. Startbase ist eine Online-Plattform zum Thema, die von der Börse Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutsche Startups betrieben wird.