Kulturrat begrüßt mögliche Öffnungsszenarien - Kinos nicht zufrieden

Kulturrat begrüßt mögliche Öffnungsszenarien - Kinos nicht zufrieden

Berlin (epd). Der Deutsche Kulturrat begrüßt die von Bund und Ländern verabredeten Öffnungsvoraussetzungen für Kultureinrichtungen. Das zeige einen ersten Weg für Buchhandlungen, Museen, Galerien, Gedenkstätten, Kinos, Theater sowie Konzert- und Opernhäuser aus dem Lockdown, erklärte Geschäftsführer Olaf Zimmermann am Donnerstag in Berlin: "Langsam lichtet sich der Nebel." Der Kulturbereich werde mit den Öffnungsmöglichkeiten sehr verantwortlich umgehen.

Zugleich bedauerte der Kulturrat-Geschäftsführer, dass für andere Branchen im Kulturbereich wie Konzertveranstalter, Clubs und Amateurmusiker noch keine Beschlüsse gefasst wurden. Sie seien auf das nächste Krisentreffen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin am 22. März vertröstet worden.

Bei der Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch wurde verabredet, dass in einem ersten Öffnungsschritt von Montag (8. März) an bundesweit Buchhandlungen öffnen dürfen. In einigen Bundesländern wie Berlin haben die Buchhandlungen bereits die ganze Zeit geöffnet. In Ländern mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern können zudem von Montag an Museen, Galerien und Gedenkstätten wieder öffnen.

Liegt der Inzidenzwert über 50, aber unter 100, können Bundesländer den Besuch dieser Einrichtungen unter weiteren Auflagen wie Voranmeldungen erlauben. Kinos, Theater sowie Konzert- und Opernhäuser sollen in einem zweiten Schritt frühestens wieder am 22. März öffnen dürfen. Voraussetzung ist, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in den kommenden 14 Tagen stabil bei weniger als 50 Neuinfektionen liegt.

Kritik kam in Anbetracht der Beschlüsse von der Kino-Branche. Man freue sich zwar, dass die Kinos konkret genannt und als vergleichsweise sichere Orte eingestuft würden, sagte Christine Berg, Vorstand des Interessenverbands HDF Kino. Doch führten die Inzidenz-basierten Vorbedingungen dazu, dass eine Wiederöffnung aller Einrichtungen ab der dritten Stufe - darunter auch die Kinos - zeitlich unklar bleibe und wohl auch nicht bundesweit einheitlich erfolge. "Dies ist in Anbetracht der wirtschaftlichen Lage der Filmtheater ein schwerer Schlag und eine große Hürde für den Start neuer Filme", sagte Berg und drängte auf eine Beschleunigung aller Maßnahmen, die eine einheitliche Öffnungsperspektive erhöhen.

epd lob/rks