Jubiläumsveranstaltung erinnert an 1.700 Jahre arbeitsfreier Sonntag

Arbeitsfreier Sonntag
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Ruhig und entspannt ist der arbeitsfreie Sonntag seit 1.700 Jahren. Zumindest für die Mehrheit der Menschen und für Katzen sowieso.
Jubiläumsveranstaltung erinnert an 1.700 Jahre arbeitsfreier Sonntag

München, Hannover (epd). Mit einer Online-Jubiläumsveranstaltung wird an diesem Mittwoch an die Einführung des arbeitsfreien Sonntags vor 1.700 Jahren durch den römischen Kaiser Konstantin erinnert. Dabei wollen Spitzenrepräsentanten aus Politik, Kultur, Gewerkschaften und Kirchen für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft werben, erklärte das Bündnis "Allianz für den freien Sonntag" in Hannover. Per Edikt hatte Konstantin am 3. März 321 den siebten Tag der Woche in seinem Reich zum allgemeinen Tag der Arbeitsruhe erklärt.

Festredner auf der bundesweiten Jubiläumsfeier sind den Angaben zufolge der Publizist Heribert Prantl und der Sonntagsschutz-Experte und Rechtsanwalt Friedrich Kühn. An einer Podiumsdiskussion wollen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Gewerkschaft und Kirchen beteiligen. Zu Wort kommen auf der digitalen Jubiläumsfeier auch der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich-Bedford-Strohm, sowie der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing.

Anlässlich des Jubiläums "1.700 Jahre freier Sonntag" hatten die christlichen Kirchen Ende Februar an den bleibenden Wert eines arbeitsfreien Sonntags erinnert. Dieser Tag, der den Alltag unterbreche, gebe dem Leben Rhythmus, schaffe individuelle Freiräume, verbinde Menschen und fördere das Gemeinwohl, erklärten Bedford-Strohm, Bätzing und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, in Bonn und Hannover.

"Wie sehr Menschen eine 'Struktur der Zeit' brauchen, haben uns die Erfahrungen der Corona-Pandemie einmal mehr ins Bewusstsein gerufen", erklärten Bätzing, Bedford-Strohm und Miron: So hätten die sonntäglichen Besuche bei der Verwandtschaft oder Angehörigen im Pflegeheim nicht stattfinden und Fußballmannschaften nicht mehr spielen können, Gottesdienstbesuche seien gar nicht oder nur unter strengen Auflagen möglich gewesen.

Die Allianzen für den freien Sonntag gibt es den Angaben zufolge seit 2006. Sie setzen sich dafür ein, dass der Sonntag für die Mehrheit der Bevölkerung ein arbeitsfreier Tag bleibt. Sie ist in Deutschland, Österreich sowie als Zusammenschluss auf Europäischer Ebene als European Sunday Alliance aktiv.