Habeck fordert "Housing First" für Obdachlose

Habeck fordert "Housing First" für Obdachlose

Hamburg (epd). Grünen-Parteichef Robert Habeck unterstützt das Wohnprojekt "Housing First" für Obdachlose. "Housing First korrespondiert mit unserer Forderung nach Wohnen als Grundrecht", sagte Habeck dem Hamburger Straßenmagazin "Hinz&Kunzt" und 17 weiteren Magazinen (März-Ausgabe). Derzeit müsse ein wohnungsloser Mensch erst beweisen, dass er mit den eigenen vier Wänden verantwortungsvoll umgehen kann, bevor er einziehen darf. Dies sollte geändert werden: "Die Sicherheit eines Dachs über dem Kopf animiert dazu, verantwortlicher und selbstbestimmter zu leben."

"Housing First" bedeutet, dass Obdachlose ohne Vorbedingungen eine Wohnung erhalten. Im Gegensatz zu anderen betreuten Wohnformen ist die Anmietung nicht an bestimmte Bedingungen gekoppelt wie etwa Alkohol-Abstinenz, Therapie oder berufliche Wiedereingliederung. Das Konzept finanziere sich quasi selbst, so Habeck. "Man stellt am Anfang das Geld bereit, das man später wieder einspart, etwa für Sozialarbeit, Psychotherapie, Polizei, Prozesse."

Der Grünen-Chef unterstützt auch die Forderung der Straßenzeitungen, Obdachlose in der Kälteperiode statt in Sammelunterkünften einzeln unterzubringen. "Die Hotels und Hostels stehen leer: Dort Zimmer bereitzustellen, könnte sowohl den Hoteliers wie Obdachlosen helfen." Erste Angebote dieser Art gebe es ja, in Hamburg etwa von privaten Initiativen, in Düsseldorf von öffentlicher Hand.