Solinger Oberbürgermeister bekundet Solidarität mit Hanau

Solinger Oberbürgermeister bekundet Solidarität mit Hanau

Solingen (epd). Zum ersten Jahrestag des rassistischen Anschlags von Hanau hat der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach seinem Hanauer Amtskollegen Claus Kaminsky (beide SPD) und den Bürgerinnen und Bürgern der hessischen Stadt die Solidarität der Solinger übermittelt. "Wir Solingerinnen und Solinger können das Entsetzen und den Schmerz nachempfinden, den ein solches Verbrechen in einer Stadtgesellschaft auslöst", schreibt Kurzbach in einen am Freitag veröffentlichten Brief und erinnerte an den Brandanschlag von 1993.

"Die Trauer um die Opfer und das Mitgefühl mit den Hinterbliebenen werden Hanau lange begleiten, so wie die Trauer und das Mitgefühl um fünf ermordete junge Solingerinnen unsere Stadt seit 1993 nicht verlassen haben", heißt es in dem Schreiben. Bei dem Brandanschlag waren zwei Frauen und drei Mädchen getötet worden, als vier junge Neonazis nachts das Haus der türkischen Familie Genc anzündeten.

In einer gemeinsamen Erklärung mit dem Solinger Bündnis für Toleranz und Zivilcourage rief Kurzbach zudem zu Wachsamkeit gegenüber rechtem Gedankengut auf. Rassismus, Rechtsextremismus und Verschwörungserzählungen seien "schon wieder viel zu tief in die Mitte unserer Gesellschaft vorgedrungen", heißt es darin. Solches Gedankengut spalte nicht nur die Gesellschaft, sondern ebne auch "den Weg zu Taten wie in Hanau".

Am 19. Februar 2020 hatte ein 43-jähriger Deutscher im südhessischen Hanau an mehreren Orten neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Anschließend tötete er seine Mutter und sich selbst.