Frühkeltischer Fürstensitz Glauberg soll Unesco-Welterbe werden

Frühkeltischer Fürstensitz Glauberg soll Unesco-Welterbe werden

Wiesbaden, Stuttgart (epd). Die frühkeltischen Fürstensitze Glauberg (Wetteraukreis) und Heuneburg (Kreis Sigmaringen) sollen in die deutsche Vorschlagsliste für das Unesco-Welterbe aufgenommen werden. Der Glauberg und die Heuneburg gehörten zu den bedeutendsten Geländedenkmalen der keltischen Geschichte, erklärten die hessische Kulturministerin Angela Dorn (Grüne) und die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am Mittwoch in Wiesbaden und Stuttgart. "Als wirtschaftliche und kulturelle Zentren ihrer Zeit beeindrucken sie uns mit ihren stadtartigen Strukturen, gewaltigen Befestigungsanlagen und Großgrabhügeln mit reich ausgestatteten Prunkgräbern bis heute."

Die archäologische Stätte auf dem Glauberg zeige auf besonders herausragende Art und Weise den engen Austausch der frühkeltischen Kultur in Europa untereinander und mit den mediterranen Kulturen, erläuterte Dorn. Hiervon zeugten reiche und europaweit bedeutende Funde, insbesondere die einzigartige Sandsteinstatue des sogenannten Keltenfürsten aus einem der Großgrabhügel sowie die Reste von mindestens drei weiteren, zerschlagenen Statuen. Für beide Länder sei es eine große Chance, mit dem Glauberg im Schulterschluss mit der Heuneburg am nationalen Vorauswahlverfahren für die neue deutsche Vorschlagsliste teilzunehmen.

In Deutschland sind aktuell 46 Welterbestätten in die Unesco-Liste eingetragen, sechs davon liegen in Hessen: Das Kloster Lorsch (1991), die Grube Messel als erstes Weltnaturerbe Deutschlands (1995), das Welterbe Oberes Mittelrheintal (2002), die Grenzen des Römischen Reichs - Obergermanisch-Raetischer Limes (2005), die Alten Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas - Kellerwald-Edersee (2011) und der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel (2013). Zudem läuft das Nominierungsverfahren für die Mathildenhöhe Darmstadt, über das das Welterbekomitee voraussichtlich im Sommer dieses Jahres entscheiden wird.