Gedenken an Ermordung von Hatun Sürücü begangen

Gedenken an Ermordung von Hatun Sürücü begangen

Berlin (epd). Mit einer Kranzniederlegung ist am Freitag in Berlin an den gewaltsamen Tod von Hatun Sürücü vor 16 Jahren erinnert worden. Die Berlinerin kurdischer Herkunft war im Alter von 23 Jahren am 7. Februar 2005 wegen ihres unabhängigen Lebensstils von ihrem Bruder erschossen worden. Am Ort des Verbrechens in der Oberlandstraße im Stadtteil Tempelhof befindet sich heute ein Gedenkstein.

Berlins Gleichstellungssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sprach anlässlich des Gedenktages von einem brutalen und sinnlosen Tod. "Wir werden Hatun Sürücü nicht vergessen", fügte sie hinzu. Dabei erinnerte Kalayci daran, "dass es immer noch Mädchen und Frauen gibt, die gewaltsam daran gehindert werden, so zu leben wie sie wollen". Sie sei besorgt, dass die coronabedingten Kontaktbeschränkungen es vielen Frauen und Mädchen schwerer machten, Hilfe zu suchen.

In Berlin gibt es mehrere Beratungsangebote für Mädchen und Frauen mit Gewalterfahrung. Zudem stünden ihnen derzeit 973 Schutzplätze in Frauenhäusern, Zufluchtswohnungen und anderen Einrichtungen zur Verfügung. Weitere 70 Frauenhausplätze sollen in diesem Jahr hinzukommen, hieß es.

Die Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler (SPD), die gemeinsam mit dem Berliner Arbeitskreis gegen Zwangsverheiratung am Tatort an Sürücü erinnerte, bedankte sich bei den Menschen, die sich tagtäglich für Mädchen und junge Frauen einsetzten, die innerhalb ihrer Familien unterdrückt werden oder Gewalt erleben.