Südafrikas Präsident warnt vor Impfstoff-Nationalismus

Südafrikas Präsident warnt vor Impfstoff-Nationalismus

Genf (epd). Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat vor der ungleichen Verteilung von Covid-19-Impftstoffen für Menschen in armen und reichen Ländern gewarnt. Der "Impfstoff-Nationalismus" bedrohe die Erholung und den Wiederaufbau aller Staaten nach der Corona-Pandemie, betonte Ramaphosa am Dienstag auf dem virtuellen Kongress "Davos Agenda" des Weltwirtschaftsforums in Genf.

Die Menschheit sei nicht vor Corona-Infektionen sicher wenn nur einige Länder ihre Bewohner impften, andere Länder aber nicht dazu in der Lage seien. Covid-19 betreffe alle Staaten in gleicher Weise und das Leiden müsse einheitlich bekämpft werden.

Ramaphosa rief die Weltgemeinschaft zu einem neuen Start nach der Pandemie auf, um brennende Probleme wie den Klimawandel energisch anzugehen. Die Welt dürfe nicht einfach so weitermachen wie sie es vor Ausbruch der Pandemie getan hatte.

Südafrika ist das am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land in Afrika. Laut der Weltgesundheitsorganisation sind die Menschen in den Ländern Afrikas und in Staaten anderer armer Regionen bis auf einzelne Ausnahmen ohne Impfschutz gegen Covid-19. In reichen Staaten hingegen erhielten bereits mehrere Dutzend Millionen Menschen eine Immunisierung. Angesichts der Corona-Pandemie hält das Weltwirtschaftsforum den Kongress virtuell ab.