Chomsky: Trump führte "gefährlichste Regierung der Weltgeschichte"

Chomsky: Trump führte "gefährlichste Regierung der Weltgeschichte"

Bremen (epd). Die Administration des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump war nach Ansicht des US-amerikanischen Gelehrten Noam Chomsky "die gefährlichste Regierung der Weltgeschichte." Es gebe keine andere politische Figur in der Geschichte, die ihre Hauptanstrengungen dem Versuch gewidmet habe, die Aussichten für menschliches Leben auf der Erde zu zerstören, sagte Chomsky dem in Bremen erscheinenden "Weser-Kurier" (Sonntag): "Nicht Dschingis Khan, nicht Attila der Hunne, niemand, der mir einfällt."

Trump sei einzigartig gewesen, fügte Chomsky hinzu. Er habe sehr hart daran gearbeitet, die Nutzung fossiler Brennstoffe zu maximieren und die Regulierungen zu beseitigen, die ihre Auswirkungen etwas abgemildert hätten. "Es war ein Wettlauf in die Katastrophe. Und die Trump-Regierung wusste genau, was sie tat." Chomsky (92) ist emeritierter Professor für Linguistik, einer der weltweit bekanntesten linken Intellektuellen und seit den 60er Jahren einer der prominentesten Kritiker der US-amerikanischen Politik.

Chomsky zufolge hat auch die Bedrohung durch einen Atomkrieg in den vergangenen Jahren stark zugenommen. "Es gab ein Rüstungskontrollregime, das über fast 60 Jahre mühsam aufgebaut wurde", sagte er. "Aber Trump hat es demontiert. Es ist fast vollständig weg." Darüber hinaus hätten Trump und andere Initiativen zur Entwicklung neuer und weitaus gefährlicherer Atomwaffen gestartet. Kombiniert mit provokativen Aktionen in vielen Teilen der Welt und einer Reihe von ungerechtfertigten Angriffen auf den Iran habe dies die Gefahr eines Atomkriegs stark erhöht.

Seit Trump mit seinem Ausscheiden aus dem Amt auch die Kontrolle über die US-Atomwaffen aus der Hand gegeben habe, sei die Welt "wahrscheinlich ein bisschen sicherer geworden", fügte Chomsky hinzu. Denn Trump sei unberechenbar gewesen. "Es wäre doch möglich gewesen, dass er in einem Anfall von psychotischer Angst plötzlich sagt: 'Okay, ich mache es!'"

Die ersten Schritte des neuen US-Präsidenten Joe Biden bezeichnete Chomsky als ermutigend. Aber es gebe viele Probleme, die zu bewältigen seien. Bidens eigene Programme reichten bei weitem nicht aus, um mit den beiden wichtigsten Problemen fertig zu werden, die das Überleben der Menschheit gefährdeten: Die wachsende Bedrohung durch einen Atomkrieg und die Umweltkatastrophe.