Caritas: Menschen in Tigray hungern

Caritas: Menschen in Tigray hungern

Freiburg (epd). Die humanitäre Situation in der äthiopischen Region Tigray ist Caritas International zufolge katastrophal. Bei ihnen sei ein flehender Appell von Augenzeugen eingegangen, erklärten die Helfer am Donnerstag. "Die Menschen dort benötigen dringend Nahrungsmittel und Wasser", betonte der Äthiopien-Referent des Hilfswerks des Deutschen Caritasverbandes, Patrick Kuebart. "Die Lage im Norden Äthiopiens ist verzweifelt, wir müssen unsere Hilfen dort schnell ausbauen. Die ersten Menschen verhungern." Vor allem Kinder seien dramatisch unterernährt.

Die Situation in der - nach einer Offensive der äthiopischen Zentralregierung - von Not und Mangel erschütterten Region habe sich dramatisch zugespitzt. "Dringend müssen nun die Nahrungsmittelhilfen wie Mehl, Getreide, Öl und Wasser verstärkt werden, aber auch die medizinische Versorgung der Menschen muss wieder anlaufen", sagte Kuebart. "Wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren, um Leben zu retten."

Hilfe benötigt nach Einschätzung von Hilfsorganisationen und Behörden die gesamte Bevölkerung Tigrays, etwa 4,5 Millionen Menschen. Mehr als zwei Millionen Menschen seien aus den zwischen TPLF-Rebellen und Regierungstruppen umkämpften urbanen Zonen in ländliche Gebiete geflohen, wo sie jedoch nur schwer erreichbar seien, erklärte Caritas International. Fast 60.000 Menschen sind laut UN auch ins Nachbarland Sudan geflüchtet.