Joe Biden gedenkt der Covid-19-Toten in den USA

Joe Biden gedenkt der Covid-19-Toten in den USA

Washington (epd). Der künftige US-Präsident Joe Biden hat am Vorabend seiner Amtseinführung jener 400.000 Menschen gedacht, die seit Beginn der Corona-Pandemie in den USA an Covid-19 gestorben sind. Um zu heilen, müsse man sich erinnern, sagte Biden am Dienstag (Ortszeit) in Washington. Es sei wichtig, dass US-Amerikaner gemeinsam an alle denken, "die wir verloren haben".

In zahlreichen Orten in den USA läuteten Kirchenglocken, und öffentliche Gebäude wurden angestrahlt. Beim Gedenken mit Präsident Biden am Lincoln-Denkmal in Washington sang die Krankenschwester Lori Marie Key aus Livonia in Michigan die Gospel-Hymne "Amazing Grace" und die Gospel-Sängerin Yolanda Adams "Hallelujah" von Songwriter Leonard Cohen.

Der römisch-katholische Erzbischof von Washington, Wilton Gregory, sagte, dass alle Menschen im Schmerz vereint seien. Wegen der Pandemie und aus Sicherheitsgründen durften nur einige wenige Menschen an der Zeremonie teilnehmen. Bidens Amtseinführungskomitee hatte die US-Amerikaner aufgefordert, virtuell dabei zu sein.

Der scheidende Präsident Donald Trump hatte kaum über das Leiden der Kranken und die Toten gesprochen. Lediglich am 21. Mai ließ er US-Flaggen auf Halbmast setzen. Seine Nichte Mary Trump schrieb in ihrem Buch "Zu viel und nie genug", in der Welt von Donald Trump werde Leiden als Schwäche ausgelegt.

Unabhängig von der Regierung haben US-Amerikaner in den vergangenen Monaten zahlreiche Gedenkstätten für Covid-19-Opfer eingerichtet, viele online. Eine Zeitung stellte Todesanzeigen von mehr als 2.000 verstorbenen New Yorkern online. Eine Webseite erinnert an verstorbenes Pflegepersonal. Im Oktober stellten Freiwillige in einem Park in Washington 200.000 weiße Flaggen auf.

Das Überwinden der Pandemie ist ein Schwerpunkt der neuen Regierung von Joe Biden. In den ersten 100 Tagen sollen 100 Millionen Menschen geimpft werden. Biden hat die Coronapolitik seines Vorgängers verurteilt. Trump hingegen betonte, die Entwicklung eines Impfstoffes habe schnellen Erfolg gebracht. Die USA sind das Land mit den mit Abstand meisten Corona-Opfern weltweit.