Generationenkampf bei Präsidentschaftswahl in Uganda

Generationenkampf bei Präsidentschaftswahl in Uganda

Frankfurt a.M., Kampala (epd). Bei den Wahlen in Uganda an diesem Donnerstag will sich Langzeitpräsident Yoweri Museveni eine sechste Amtszeit sichern. Gegen den 76-Jährigen Museveni treten zehn Kandidaten an, als stärkster Herausforderer gilt der 38 Jahre alte Abgeordnete und Musikstar Bobi Wine. Museveni ist seit 1986 an der Macht und regiert das ostafrikanische Land zunehmend autokratisch.

Überschattet wurde der Wahlkampf von einem harrschen Vorgehen der Regierung gegen die Opposition. In den vergangenen Monaten wurden mehrfach Oppositionskandidaten festgenommen, schikaniert und eingeschüchtert. Wine erklärte am Dienstag, Soldaten hätten sein Haus durchsucht und mehrere seiner Mitarbeiter festgenommen. Auch die Vereinten Nationen haben eine Unterdrückung der Opposition kritisiert und sich besorgt geäußert über willkürliche Festnahmen, Folter und Tötungen. Mindestens 54 Menschen kamen ums Leben, als es im November nach einer Festnahme Wines zu Protesten kam.

Amtsinhaber Museveni galt unter anderem wegen seiner fortschrittlichen Aids-Bekämpfung und Entwicklungspolitik lange als Hoffnungsträger, steht jedoch wegen seines autoritären Führungsstils zunehmend in der Kritik. Rund 18 Millionen Wähler sind für die Präsidenten- und die gleichzeitig stattfindende Parlamentswahl registriert. Uganda hat rund 44 Millionen Einwohner, zwei Drittel davon sind jünger als 30. Sollte keiner der Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommen, kommt es zu einer Stichwahl.