Rom (epd). Papst Franziskus hat das Amt von Messdienern in katholischen Gottesdiensten offiziell für Frauen geöffnet. Mit einem am Montag im Vatikan veröffentlichten Dekret hob er die im Kirchenrecht verankerte Beschränkung auf Männer auf. Damit ist eine bereits in zahlreichen Ländern, darunter Deutschland, gängige Praxis nicht mehr von der Zustimmung des jeweiligen Ortsbischofs abhängig.
Mit Inkrafttreten der Verordnung "Spiritus Domini" können Frauen weltweit bei Gottesdiensten Lesungen vortragen, als Ministrantinnen tätig sein und die Kommunion austeilen. In einem Schreiben an den Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Luis Ladaria, erinnerte der Papst daran, dass sein Vorgänger Paul VI. (1897-1978) 1972 entsprechenden Laienämter geschaffen, den Zugang zu diesen aber auf Männer beschränkt hatte.
In dem Schreiben an den obersten Glaubenshüter bekräftigte Franziskus den Ausschluss von Frauen zum Priesteramt. Er zitierte seinen Vorgänger Johannes Paul II. (1920-2005) mit den Worten, dass die Kirche "für sich nicht in Anspruch nimmt", Frauen zu Priestern zu weihen.