Neues Handbuch für Kampf gegen Antisemitismus erschienen

Neues Handbuch für Kampf gegen Antisemitismus erschienen

Brüssel, Berlin (epd). Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) hat ein neues Handbuch zur Bekämpfung von Antisemitismus veröffentlicht. Herausgeber der am Freitag vorgestellten Publikation sind die International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) und die Brüsseler EU-Kommission. "Das Handbuch wird staatlichen Organen und zivilgesellschaftlichen Organisationen auf ganz praktische Weise helfen, was die Prävention und Reaktion auf antisemitische Vorfälle, aber auch Opferschutz, Datenerhebung oder die Wahrnehmung von antisemitistischer Ressentiments betrifft", sagte Katharina von Schnurbein, Beauftragte der EU-Kommission für die Bekämpfung von Antisemitismus, laut Pressemitteilung.

Das "Handbuch zur praktischen Anwendung der IHRA-Arbeitsdefinition von Antisemitismus" bezieht sich auf die Bestimmung von Antisemitismus als "eine bestimmte Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden, die sich als Hass gegenüber Jüdinnen und Juden ausdrücken kann", heißt es in dem Handbuch. Antisemitismus richte sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.

Unter den geschilderten Erscheinungsformen von Antisemitismus sind die Leugnung des Holocaust, die Unterstellung, Juden stünden loyaler zu Israel als zu ihrem Heimatstaat und das Verbreiten von Stereotypen wie dem, Juden kontrollierten die Medien. Daneben zeigt das Buch vorbildliche Praktiken, zum Beispiel die Integration der Antisemitismus-Definition in Curricula der Polizei-Bildung.