Stichwahl um Präsidentenamt im Niger

Stichwahl um Präsidentenamt im Niger

Frankfurt a.M., Niamey (epd). Im westafrikanischen Niger kommt es nach der Präsidentenwahl vom 27. Dezember zu einer Stichwahl, weil keiner der 30 Kandidaten die notwendige Mehrheit von 50 Prozent der Stimmen erreichte. Der Kandidat der Regierungspartei, Mohamed Bazoum, bekam laut vorläufigem Ergebnis vom Samstag 39,33 Prozent der gültigen Stimmen, der frühere Präsident von der Opposition, Mahamane Ousmane, 16,99 Prozent. Die Stichwahl ist für den 21. Februar geplant.

Bazoum ist ein früherer Minister und Vertrauter von Präsident Mahamadou Issoufou (68), der nach zwei Amtszeiten nicht mehr angetreten war. Der Oppositionskandidat Ousmane war 1993 bereits als erster demokratisch gewählter Präsident an die Macht gekommen, 1996 jedoch vom Militär gestürzt worden. Die Wahlen sollen den ersten demokratischen Machtwechsel in der Geschichte des Landes einläuten. Die Wahlbeteiligung beim ersten Wahlgang lag laut Wahlkommission vom Samstag bei 69,67 Prozent. Rund 7,4 Millionen Bürger hatten sich registrieren lassen.

Der erste Wahlgang verlief trotz Terrordrohungen weitgehend friedlich. Wenige Tage vor dem Urnengang Mitte Dezember hatte die Terrororganisation Boko Haram bei einem Anschlag mindestens 27 Menschen getötet. Im Niger und den Nachbarländern Mali und Burkina Faso sind zahlreiche islamistische Milizen und kriminelle Banden aktiv, darunter auch Gruppen, die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida und dem sogenannten Islamischen Staat (IS) liiert sind.