Essen (epd). Das Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland, Adveniat, fordert mehr Druck der internationalen Politik auf Brasilien. Die Regierung um den rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro müsse an ihre Verantwortung für den Regenwald und die dort lebenden traditionellen Völker erinnert werden, betonte Brasilien-Experte Norbert Bolte am Mittwoch in Essen. Bislang markierten eine dramatisch ansteigende Abholzung im Amazonas-Regenwald, Gewalt gegen "indigene Waldwächter" und ein chaotischer Kurs in der Corona-Politik die ersten beiden Amtsjahre von Bolsonaro, der im Januar 2019 an die Macht gekommen war.
"Die ersten 24 Monate der Regierung Bolsonaro waren ein Desaster für Brasilien und insbesondere für den Amazonas-Regenwald", erklärte Bolte. Zum Ende dieses Jahres würden wohl weitere rund 15.000 Quadratkilometer des für das globale Klima so wichtigen Ökosystems den Interessen der Agarindustrie und des Bergbaus geopfert sein. Um Bolsonaro zu einem Kurswechsel zu bringen, sei eine gemeinsame internationale Kraftanstrengung notwendig.
