Hilfswerk missio in Sorge um bedrängte Christen in Afrika und Asien

Hilfswerk missio in Sorge um bedrängte Christen in Afrika und Asien

Aachen (epd). Kurz vor Weihnachten sorgt sich das katholische Hilfswerk missio um bedrängte Christen in Afrika, Asien sowie dem Nahen und Mittleren Osten. Die Partner des Hilfswerks fürchteten zu den Feiertagen Anschläge und verstärkte staatliche Repressionen, sagte der Präsident von missio, Dirk Bingener, am Montag in Aachen. Dabei sei der Druck durch die Corona-Pandemie unvermindert hoch, und humanitäre Notlagen spitzten sich zu.

Besonders angespannt ist die Lage der Christen den Angaben zufolge in Nigeria, Pakistan, Indien, Syrien und dem Irak. In Nigeria, wo Weihnachten das größte Familienfest des Landes sei, reisten Menschen zu dieser Zeit sehr viel, berichtete der Erzbischof von Abuja, Ignatius Kaigama. Kriminelle hofften, durch Entführungen Geld zu verdienen. Zudem könne die islamistische Terrororganisation Boko Haram das Fest für öffentlichkeitswirksame Aktionen nutzen.

In Pakistan seien die Christen vor Weihnachten neben der Pandemie wegen der politischen Instabilität des Landes und der Reaktion der Islamisten auf Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach den Anschlägen in Frankreich beunruhigt, hieß es. Die Regierung bereite alles dafür vor, die Sicherheit der Minderheiten an den Feiertagen zu gewährleisten, sagte der Erzbischof von Islamabad-Rawalpindi, Joseph Arshad.

Während in Indien die christliche Bevölkerung verstärkt unter Druck der Hindunationalisten und von staatlichen Repressionen stehe, litten die Christen in Syrien wie die gesamte Bevölkerung vor allem unter der humanitären Krise nach dem Bürgerkrieg, erklärte das Hilfswerk. Im Irak habe sich die Lage leicht stabilisiert, doch seien zu Weihnachten Anschläge nicht auszuschließen. Missio-Präsident Bingener rief für Samstag zur Teilnahme am Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen der Deutschen Bischofskonferenz auf.