Bistum Trier muss zweistellige Millionenverluste verkraften

Bistum Trier muss zweistellige Millionenverluste verkraften

Trier (epd). Das Bistum Trier muss in den kommenden Jahren mit deutlich sinkenden Kirchensteuereinnahmen und Millionenverlusten rechnen. Allein in diesem Jahr müsse man mit einem Zehntel weniger Kirchensteuern - etwa 30 Millionen Euro - auskommen, sagte der Bischöfliche Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg am Donnerstag in Trier bei der Vorstellung des Geschäftsberichts 2020 und der Haushaltsplanung 2021. Für das kommende Jahr werden demnach 22 Millionen Euro weniger Einnahmen erwartet.

Angesichts dieser finanziellen Rahmenbedingungen gehe es für das Bistum nun darum, darüber zu entscheiden, wie "wir unsere Ressourcen verwenden wollen und welche konkreten Aufgaben vorrangig angegangen werden", sagte von Plettenberg. In den kommenden fünf Jahren seien Einsparungen im zweistelligen Millionenbetrag notwendig. Bislang habe man aber noch keine Entscheidung getroffen, wo die Einschnitte stattfinden sollten.

2019 gab es bei dem Jahresergebnis des Bistums Trier einen Verlust von 25,8 Millionen Euro, im laufenden Jahr wird mit einem Minus von 23,6 Millionen Euro gerechnet, wie es weiter hieß. Für 2021 geht das Bistum von einem Defizit von 49,8 Millionen Euro aus.

Die Diözese wollte ursprünglich Anfang dieses Jahres ihren Reformprozess starten und rund 900 Pfarreien zu 35 "Pfarreien der Zukunft" zusammenlegen. Die Priestergemeinschaft Unio Apostolica und einige Gläubige hatten sich daraufhin beim Vatikan beschwert. Die Kleruskongregation wie auch der Päpstliche Rat äußerten Bedenken und mahnten Änderungen an. Das Bistum überarbeitete die Pläne und will sich nun bei der Reform stärker auf die traditionellen Strukturen der Pfarreien konzentrieren.