Rekowski: Kirchen feiern Weihnachtsgottesdienste möglichst risikoarm

Rekowski: Kirchen feiern Weihnachtsgottesdienste möglichst risikoarm

Düsseldorf (epd). Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, hält nichts von einem Verzicht auf Präsenzgottesdienste an Weihnachten. "Die Gemeinden haben mit viel Fantasie Gottesdienstformate entwickelt, die es ermöglichen, Weihnachten unter besonderen Umständen so risikoarm wie möglich zu feiern", schreibt der leitende Theologe der zweitgrößten deutschen Landeskirche in einem am Samstag veröffentlichten Blog-Eintrag. Angesichts der aktuellen Entwicklung der Infektionszahlen würden diese sorgfältigen Planungen in den kommenden Tagen immer wieder überprüft und gegebenenfalls verändert.

Angesichts der besorgniserregenden Pandemie-Entwicklung halte es "der eine oder andere für angezeigt, die Kirchen darauf hinzuweisen, dass sie sich nicht zuletzt im Blick auf die Weihnachtsgottesdienste entschlossen auf die Corona-Situation einstellen müssten", schreibt Rekowski. Offenkundig sei dabei in Vergessenheit geraten, dass die christlichen Kirchen im Frühjahr wochenlang auf Präsenzgottesdienste verzichtet hätten, um Menschen nicht zu gefährden. Seit Gottesdienste vor Ort wieder möglich seien, würden die Hygienekonzepte mit den Behörden abgestimmt.

Mit Anwesenheitslisten, dem Desinfizieren der Hände, ausreichendem Abstand, verbindlichem Tragen von Masken und dem Verzicht auf Gemeindegesang werde "penibel darauf geachtet, so wenig Risiko für Ansteckungen wie möglich zu schaffen", betonte Rekowski. "Wer einen solchen Gottesdienst erlebt und vergleicht diesen mit den Erfahrungen beim Einkaufen in einer Fußgängerzone, der muss sich in einem Gottesdienst fast wie ein Einsiedler vorkommen."

Weihnachten könne angesichts der Corona-Pandemie in diesem Jahr auf unterschiedliche Weise verantwortlich gefeiert werden, schreibt der rheinische Präses: "unter freiem Himmel, in einem Kurzgottesdienst mit kleiner Zahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Kirchen, mit einem aus der eigenen Gemeinde gestreamten Gottesdienst oder dem Fernsehgottesdienst im heimischen Wohnzimmer".

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hatte die Kirchen in der "Rheinischen Post" (Samstag) aufgefordert, wegen der Corona-Pandemie für Weihnachten nach Alternativen zu Gottesdiensten zu suchen. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) kündigte am Freitag an, die Frage der Gottesdienste werde mit den Religionsgemeinschaften erörtert. Er gehe davon aus, "dass die Kirchen sich dem mit hohem Verantwortungbewusstsein stellen".